Sieg in der Verlängerung: Werder-Frauen stehen im DFB-Pokalfinale

Nervenkitzel im Nordderby: Werder-Frauen werfen den HSV aus dem Pokal

Bild: Imago | foto2press

Die Mannschaft von Thomas Horsch bezwang den HSV vor einer Rekord-Kulisse knapp mit 3:1. Ein Klassenunterschied war nicht zu spüren.

Die Werder-Frauen sind ihrer Favoritenrolle gerecht geworden und erstmals in ihrer Historie ins Endspiel des DFB-Pokals eingezogen. Vor 57.000 Fans im Volksparkstadion war Sophie Weidauer mit zwei Treffern die Matchwinnerin. "Das ist unglaublich, ich habe keine Stimme mehr. Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Das lässt niemanden kalt", sagte Werder-Kapitänin Lina Hausicke bei Sky: "Es war ein Krimi."

Wir haben nicht gut gespielt, aber wir sind im Finale und überglücklich. Wir sind alle komplett leer, das war emotional und körperlich eine riesige Kraftanstrengung.

Werder-Kapitänin Lina Hausicke

Im Finale werden die Bremerinnen auf den FC Bayern München treffen. Die Partie findet am 1. Mai in Köln-Müngersdorf statt. Das Spiel wird ein Wiedersehen mit der gebürtigen Bremerin Michelle Ulbrich, die seit der Rückrunde auf Leihbasis in München spielt.

HSV-Frauen dominieren die Anfangsphase

Die Werder-Spielerinnen klatschen sich im Volksparkstadion ab. Im Hintergrund ist der Gästeblock zu sehen. Dort wird eine Werder-Raute und ein Banner präsentiert.
Über 8.000 Werder-Fans feuerten ihr Team in Hamburg an. Bild: nordphoto / gumzmedia | nordphoto / gumzmedia

Mit akustischer und optischer Unterstützung starteten die Bremerinnen in die Partie. Das Werder-Wappen und der Schriftzug "Die einzig wahre Raute" zierten den Gästeblock. Die ersten Großchancen gingen allerdings an den Zweitligisten. HSV-Mittelstürmerin Christin Meyer scheiterte an Werder-Keeperin Livia Peng (15.), Vildan Kardesler (16.) und Lisa Baum (25) verfehlten das Tor.

Die erste erwähnenswerte Gelegenheit für Werder gab es nach einer halben Stunde. Tuana Mahmoud verpasste Maja Sternards Hereingabe nur knapp, Hamburgs Stöckmann hatte den Ball rechtzeitig weggespitzelt. Eine ähnliche Chance ließ Sternad wenige Minuten darauf ebenfalls liegen (36.).

Halbzeit zwei ging denkbar unglücklich los für die Gäste. Werders Saskia Matheis erhielt für eine Grätsche an der Strafraumkante ihre zweite Gelbe Karte des Tages. Die 27-jährige Mittelfeldspielerin, die im Nordderby als Rechtsverteidigerin agierte, musste den Platz verlassen. Spielerisch nahm das Niveau in der zweiten Halbzeit ab. Stattdessen wurde es zunehmend körperlich.

Ereignisreiche Schlussphase in Hamburg

In der 81. Minute wurde es dann ganz still im Volkspark: Hamburgs Torfrau Inga Schuldt verschätzte sich bei einem Rückpass, ging dem Ball nicht entgegen. Sophie Weidauer schaltete schnell, eroberte den Ball und legte ihn an Schuldt vorbei. Letztlich musste sie nur noch einschieben. Das entscheidende Tor – scheinbar.

Sarah Stöckmann vom HSV jubelt und reißt dabei den Mund auf.
Sarah-Vanessa Stöckmann bejubelt den 1:1-Ausgleich. Bild: Imago | Eibner

Denn der HSV hatte noch eine Antwort parat: In der 90. Minute landete ein HSV-Freistoß zunächst an der Latte, sprang dann an Sarah-Vanessa Stöckmanns Kopf und landete dann in Livia Pengs Tor – 1:1. Ekstase im Volksparkstadion.

Das Spiel ging in die Verlängerung. Die Spielerinnen bissen und kämpften, gingen an ihr Maximum. Am Endes des Kraftakts war es erneut Sophie Weidauer, die Schuldt – diesmal aus zehn Metern – überwinden konnte. Die eingewechselte Verena Wieder erhöhte kurz vor Abpfiff auf 3:1.

"Das war so cool": Werders Derby-Heldin Weidauer über den Pokal-Triumph

Bild: dpa | Gregor Fischer

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Quelle: buten un binnen.

Dieses Thema im Programm: buten un binnen mit Sportblitz, 23. März 2025, 19:30 Uhr