Keke wer? 7 Dinge, die Sie über Werders "Topp"-Stürmer wissen sollten

"Ich bin ein echter Neuner": Keke Topp ist zurück bei Werder Bremen

Bild: Gumzmedia / Nordphoto

Mit seinen drei Toren war er im Pokalspiel der große Matchwinner: Keke Topp. Doch mancher wurde bei seinem Namen vielleicht stutzig. Wir stellen den 20-Jährigen vor.

Ein Dieb ist Keke Topp nicht. Er hatte den Cottbuser Zeugwart am Montagabend ganz freundlich gefragt und der konnte diesem 20 Jahre alten Jungspund mit dem breiten Grinsen die Bitte natürlich nicht abschlagen. Den Spielball, den er in der ersten Pokalrunde gleich drei Mal im Cottbuser Tor versenkt hatte, durfte Topp mit nach Bremen nehmen.

Als jüngster Dreierpacker der Pokal-Geschichte hatte sich Werders Stürmer gleich mal verewigt, beim 3:1-Sieg gegen den Drittliga-Aufsteiger wurde Topp zum Spieler des Spiels ausgewählt.

Der Ball kommt in eine Vitrine. Wenn man drei Tore macht, dann sollte man den Ball schon mitnehmen. Ich habe im Profibereich noch nie einen Hattrick geschossen. Ich hoffe, dass es nicht der letzte war.

Werder-Stürmer Keke Topp nach dem Pokal-Spiel in Cottbus

Cooler Auftritt, cooler Typ – doch wer ist dieser Keke Topp eigentlich? Hier ein paar Fakten über Werders jungen Torjäger:

1 Alter Hase bei Werder Bremen

Mit 17 Jahren hat Topp die Grün-Weißen verlassen – da spielte er bereits seit acht (!) Jahren im Verein. Drei Jahre stürmte er nun auf Schalke, schoss dort in 26 Zweitligapartien fünf Tore und ist seit dem Sommer zurück in Bremen: Mit 20 Jahren startet der Rückkehrer in sein neuntes Werder-Jahr. Kein Wunder, dass er bei den Fans bei Training der neue Selfie-Liebling ist. "Ich bin wieder in meiner Heimat, in meinem Zuhause und habe viele alte Gesichter getroffen."

2 Trikotnummer 42

Werders Neuzugang Keke Topp hält in der leeren Ostkurve im Weser-Stadion sein Trikot mit der Rückennummer 42 hoch.
Die Rückennummer 42 hat für Werder-Stürmer Keke Topp eine besondere Bedeutung. Bild: Gumzmedia | Andreas Gumz

Die alte Heimat, die bringt uns zu Topps ungewöhnlicher Rückennummer. Eigentlich wollte der gebürtige Bremervörder gerne die Nummer neun haben, denn "ich bin ein echter Neuner", meinte er bei seiner Vorstellung. Doch die Neun trug bereits Dawid Kownacki. Der Pole ist nun weg, dennoch wird er bei seiner Nummer 42 bleiben. Warum das? Sein Geburtsdatum ist es nicht, aber dafür endet die Postleitzahl von Gnarrenburg (Landkreis Rotenburg/Wümme) auf 42. Dort ist er aufgewachsen und dort lebt seine Familie. Und Topp selber wohnt seit seiner Rückkehr zu Werder auch wieder bei ihr in Gnarrenburg und pendelt die 40 Kilometer zum Training. Ein Stückchen Heimat auf dem Rücken, das findet Topp "ziemlich cool".

3 Plan B als Metzger

Die enge Bindung zu seinem Vater und zu seiner Heimat hätte dann wohl auch seine berufliche Laufbahn bestimmt, wenn es mit der Fußball-Karriere nicht geklappt hätte. Der Vater betreibt eine Metzgerei in Gnarrenburg. Dass Sohn Keke mal den Familienbetrieb übernimmt, hatte der Vater allerdings nie gewollt. Und auch für Keke Topp wäre es nur eine ungeliebte Notlösung gewesen. Umso besser, dass Plan A erst einmal aufgegangen ist. Doch den Produkten aus dem Familienbetrieb ist er treu geblieben.

Ich versuche, auf meine Ernährung zu achten und esse nicht alles von zu Hause – oder nur an bestimmten Tagen. Ich kaufe aber ohnehin kein Fleisch aus dem Supermarkt. Selbst in Gelsenkirchen hat mein Vater mir immer Fleisch aus Gnarrenburg mitgebracht.

Werder-Stürmer Keke Topp in der "Deichstube"

4 Besonderer Torjubel gen Himmel

Werder-Stürmer Keke Topp hat nach dem Tor den Kopf mit geschlossenen Augen in den Nacken gelegt und faltet seine Hände über dem Bauch.
Bei jedem Tor in Gedanken bei seiner verstorbenen Mutter: Werder-Stürmer Keke Topp. Bild: Gumzmedia / Nordphoto

Mit seinem Vater war Keke Topp schon immer eng. Wie sein bester Freud sei dieser, erzählte er. Und die Beziehung ist noch enger geworden, seit seine Mutter vor einem Jahr verstarb. Und ihr gilt seither sein besonderer Torjubel, der Blick und die Arme gen Himmel gerichtet. Und danach ein Moment mit geschlossenen Augen. "Beim Fußball konnte man es ein wenig vergessen", erzählte Topp der "Deichstube" über den Verlust: "Und natürlich half auch der Gedanke, dass sie stolz darauf wäre, was ich geschafft habe. Ich denke viel und jeden Tag an sie. Und natürlich überlegt man auch bei wichtigen Entscheidungen, ob sie den Daumen heben würde."

5 Vorname Keke kommt nicht von ungefähr

Den Daumen hatte Keke Topps Mutter in jedem Fall gehoben, als sie seinen Namen aussuchten. Die Älteren denken dabei noch an den finnischen Formel-1-Weltmeister Keke Rosberg. Doch der Vorname ist auch im Friesischen beliebt und gilt als eine Kurzform von Christian. Der Name Keke bedeutet aber auch "alleiniger Herrscher" – zumindest im Spiel gegen Cottbus hatte das schon mal gestimmt. Keke Topp selber wiegelte jedoch direkt ab bei dieser Deutung. Und auch Trainer Ole Werner war zwar klar, wieviel "Rückenwind" ihm die drei Tore geben werden, betonte aber auch: "Keke ist nicht der Typ, der abhebt".

6 Ein neuer Füllkrug?

Werder-Stürmer Keke Topp lässt am Rande des Trainings seinen muskulösen Bizeps aufblitzen.
Ist ein Fan von Krafttraining: Werder-Stürmer Keke Topp. Bild: Gumzmedia | Andreas Gumz

Mittelstürmer, 1,92 Meter groß, kräftig, stämmig und ein großer Fan von Krafttraining. Dazu noch in der Bremer Region fest verwurzelt. Da ließen die Vergleiche mit Niclas Füllkrug nicht lange auf sich warten. Keke Topp hatte selbst schon damit gerechnet. Und natürlich schmeicheln sie ihm, für ihn ist "Fülle" der beste deutsche Stürmer. Aber genauso weiß Topp, dass dessen Fußballschuhe noch ein paar Nummern zu groß sind. Und er möchte die Erwartungen nicht unnötig schüren. Da stehen seine Fußballschuhe ganz fest auf dem Boden: "Klar will ich auch in der Bundesliga Tore schießen. Die Zeit spielt für mich. Ich bin erst 20 Jahre alt."

7 Ein bisschen fußballverrückt geht

Aber kein Wunder, dass die Erwartungen an Keke Topp so groß sind. Denn schon, als er noch ganz klein war, machte er Eindruck. Mit fünf Jahren fing er mit dem Fußballspielen bei den G-Junioren des TSV Gnarrenburg an. Und einem der Trainer, Peter Schlesselmann, ist er schon als Dreikäsehoch direkt aufgefallen. "Bei Keke hat man schon früh gesehen, dass er ein ganz besonderer Spieler ist. Er hatte schon in jungen Jahren eine außergewöhnliche Schusstechnik, außerdem war er absolut fußballverrückt und war immer mit dem Ball unterwegs." Ehrgeizig war er zudem, robuster wurde er immer mehr und damit immer schwerer für die Gegner vom Ball zu trennen. Keke Topp fiel früh auf. Auf dem Deutschen Fußball-Bund, dort spielte er für die U16 und bei der U19 schoss Topp in elf Spielen sieben Tore. Wenn es in dem Tempo weitergeht, muss sich vielleicht sogar Niclas Füllkrug noch warm anziehen.

3 Topp-Tore: Werder schafft in Cottbus erste Pokal-Hürde

Bild: Gumzmedia / Nordphoto

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Quelle: buten un binnen.

Dieses Thema im Programm: Sportblitz, 19. Juni 2024, 18:06 Uhr