Rückenwind statt Höhenflug: Topp bleibt nach seiner Gala bescheiden
Beim 3:1-Sieg im DFB-Pokal erzielte Keke Topp alle drei Treffer der Bremer. Coach Ole Werner glaubt nicht, dass der Stürmer nun abheben wird – und warnt vor zu hohen Erwartungen.
Erst eiskalt, dann schüchtern: Bei Werders 3:1-Sieg in der ersten Runde des DFB-Pokals gegen Energie Cottbus war Keke Topp der Mann des Abends. Kaltschnäuzig schnürte der Neuzugang von Schalke 04 in seinem ersten Pflichtspiel für die Bremer prompt seinen ersten Dreierpack im Profibereich. Im Anschluss war ihm im Interview mit "Sky" die Aufregung jedoch anzumerken. Der Trubel um seine Person schien dem 20-Jährigen nach dem Spiel fast ein bisschen unangenehm zu sein.
Natürlich wurde Topp nach der Partie auch mit dem Award des besten Spielers des Spiels ausgezeichnet. Viel sprechen wollte er allerdings nicht über sich und seine drei Treffer. Vielmehr stellte er seine Mitspieler heraus. "Ich glaube, dass das Gerüst des Teams schon lange steht und die Jungs eingespielt sind. Sie haben es mir einfach gemacht, dass ich reinkomme", sagte der gebürtige Bremervörder.
Werner wollte Topps Wucht nutzen
Natürlich, so Topp, sei er froh über seinen so gelungenen Auftakt für Werder. Zu hoch hängen wollte er den Sieg über den Drittligisten aber auch nicht. "Wir sollten auf dem Boden bleiben und zusehen, dass wir das am Wochenende gegen Augsburg bestätigen und da weitermachen, wo wir heute aufgehört haben."
Worte, die Ole Werner gerne gehört haben dürfte. Nach den drei Treffern kann der Werder-Coach am Samstag (15:30 Uhr) auswärts bei den Augsburgern kaum noch auf Topp in seiner Startelf verzichten. Gegen die Cottbusser setzte er auf ihn und Ducksch in der Spitze. Wie er nach der Partie erklärte, hatte er erwartet, dass der Gegner ein wenig tiefer stehen würde. Daher wollte er Topps Wucht im Strafraum nutzen. Zumal dieser sich bei Standardsituationen auch gegen seine Gegenspieler durchtanken kann. Genauso hatte er in der Vorbereitung beim 2:1-Sieg im Testspiel gegen Coventry City das 1:0 erzielt.
Werner betreibt bei Topp Erwartungsmanagement
Der Plan mit Ducksch und Topp ging auf. "Wir verstehen uns gut. Ich denke, wenn man zusammen im Sturm spielt, muss man auch kommunizieren. Heute hat es sehr gut geklappt", freute Topp sich. Dass dieser nach seinem Dreierpack nun einen Höhenflug haben könnte, glaubt Werner nicht. "Das wird ihm Rückenwind geben. Er ist nicht der Typ, der abhebt."
Zugleich betrieb der Coach schon ein wenig Erwartungsmanagement. Schließlich kommt Topp aus der 2. Liga zu Werder. Und klar ist, dass es auch mal Rückschläge für das Talent geben wird. Werner wies auch daher schon einmal darauf hin, dass es in Augsburg, bei einem etablierten Bundesligisten, "nochmal ein anderes Level ist" als in Cottbus. Und für Topp ist es ein Level, das er bisher noch nicht kennt. Deshalb, so Werner, müsse auch einkalkuliert werden, dass dieser in der kommenden Bundesliga-Saison in der ein oder anderen Situation noch dazulernen wird.
Dieses Thema im Programm: Sportblitz, 20. August 2024, 18:06 Uhr