Erst DFL, dann Werder? Bremer suchen weiter nach Investor
Wie Klaus Filbry erklärt, läuft bei Werder weiterhin die Suche nach einem "strategischen Partner". Mit Blick auf die Fanproteste erinnert er an den Einstieg von Wohninvest.
Ihre Meinung haben Teile der aktiven Werder-Fanszene in der Ostkurve am Samstag klar artikuliert. "100 % Werder! Nein zum Investor!" stand auf einem Banner in der Ostkurve. Geholfen hat es jedoch nicht. Am Montag hat die Deutsche Fußball Liga (DFL) mit einer Zwei-Drittel-Mehrheit für den Einstieg eines Investors gestimmt. Auch Werder hat dem Antrag zugestimmt.
Womöglich müssen die Bremer Fans alsbald erneut hinnehmen, dass ihre Wünsche von Werder zwar wahrgenommen, aber nicht zwangsläufig berücksichtigt werden. Auf der Mitgliederversammlung am 19. November hat Aufsichtsratschef Hubertus Hess-Grunewald klargemacht, dass der Klub sich mit dem Einstieg eins Investors, den Werder lieber als "strategischen Partner" bezeichnet, beschäftigt.
Gegen diesen Pläne gab es schon direkt im Anschluss im Heimspiel gegen Bayer Leverkusen Proteste. Die Fans warfen den Verantwortlichen gar vor, "keine Werderaner" zu sein. Finanzchef Klaus Filbry erinnert dies an die im Sommer 2019 vollzogene Umbenennung des Weser-Stadions.
Wir haben es auch beim Thema 'Wohninvest Weserstadion' gesehen. Auch da gab es Widerstand aus der aktiven Fanszene. Und auch da gibt es dann eine Einordnung. Wir haben den Namen trotzdem erhalten. Trotzdem ist dort Kritik auch artikuliert worden.
Klaus Filbry im Gespräch mit buten un binnen
Werder will eine Lösung aus der Region
Mit Blick auf die Suche nach einem Investor bei Werder erklärt Filbry, dass es aktuell "nichts Neues zu vermelden" gebe. Nach einer passenden Lösung für den Klub wird weiterhin Ausschau gehalten. Damit, betont er, habe der eingetragene Verein als Gesellschafter die Geschäftsführung beauftragt. Diesbezüglich verweist Filbry auf die Rahmenbedingungen, die der eingetragene Verein zudem vorgibt.
Wenn hier mal ein strategischer Partner kommen sollte, wird er nicht aus Russland kommen. Er wird auch nicht aus dem Mittleren Osten sein. Er wird keine Renditeerwartung haben bezüglich einer jährlichen Ausschüttung. Er wird keine Vereinsfarben verändern dürfen. Er wird ein sehr reduziertes Mitspracherecht haben, weil die Liga die 50+1-Thematik in Stein gemeißelt hat.
Klaus Filbry
Der HSV und Hannover 96 als mahnende Beispiele?
Schon auf der Mitgliederversammlung machte Filbry klar, dass der Klub eine "regionale Lösung" präferiere. Zweifelhaft bleibt jedoch, ob dies die Fans auf Dauer tatsächlich besänftigt. Schließlich sind auch Klaus-Michael Kühne beim HSV und Martin Kind bei Hannover 96 letztlich "regionale Lösungen". Vor ständigen und über Jahre andauernden Querelen hat dies beide Klubs indes nicht geschützt.
Quelle: buten un binnen.
Dieses Thema im Programm: Sportblitz, 12. Dezember 2023, 18:06 Uhr