Hamburger Sea Devils feiern Football-Party im Bremer Weser-Stadion
Im Rahmen der European Football League trugen die Hamburger ihr Heimspiel gegen die Paris Musketeers in Bremen aus. Die Partie verloren sie klar – dennoch war sie ein Erfolg.
Es waren skurrile Bilder, die sich am Sonntag um 14:41 Uhr im Weser-Stadion abspielten. Mittig auf dem grünen Rasen wurde eine riesige Fahne mit dem Hamburger Stadtwappen geschwenkt – und auf den Rängen sorgte dies sogar für lautstarken Jubel.
Im Fußball wäre dies undenkbar. An diesem Wochenende spielte im Weser-Stadion jedoch nicht Werder, sondern die Hamburger Sea Devils, ein American-Football-Team, schaute in Bremen vorbei. Im Rahmen der European Football League (EFL) bestritten die Hamburger ihre Partie gegen die Paris Musketeers an der Weser.
Schon um zehn Uhr begann die "Tailgate-Party"
In den Stunden vor dem Spielbeginn hätte allerdings durchaus der Eindruck entstehen können, dass für Werder ein Heimspiel in der Bundesliga ansteht. Schließlich war auf dem Parkplatzgelände des Stadions jede Menge los. Bereits um zehn Uhr startete die "Tailgate-Party", bei der die Football-Fans sich auf die Partie einstimmten.
Das ist cool. Auch das ganze Drumherum und was vor dem Stadion so abgeht.
Michael Zetterer im Gespräch mit buten un binnen
Auf 25.000 bis 30.000 Zuschauerinnen und Zuschauer hatten die Veranstalter im Vorfeld gehofft. Eine Marke, die sie am Ende deutlich unterschritten. Immerhin 13.384 Fans fanden letztlich den Weg ins Weser-Stadion. Auch Werders Keeper Michael Zetterer und Lina Hausicke, Kapitänin der Werder-Frauen, ließen sich das Spektakel nicht entgehen.
Bremer Nils Binnemann verpasst die Partie
"Die Atmosphäre hier ist eins a", freute sich Andreas Binnemann. Seine beiden Söhne Kai und Nils sind Bremer, spielen aber für die Hamburger. Gegen die Pariser konnte allerdings nur Kai mitmischen, denn Nils Binnemann hat sich unter der Woche im Training die Achillessehne gerissen.
Die Anhänger der Pariser sind die ganze Nacht durchgefahren, um ihr Team vor Ort zu unterstützen. Schon weit vor dem Spiel sorgten sie vor dem Stadion für Stimmung. Und auch im Stadion durften die Pariser später deutlich häufiger jubeln. Nach dem pompösen Einlauf der beiden Teams zogen die Musketeers rasch mit 20:0 davon. Immerhin: Um 14:06 durften auch die Fans der Hamburger zum ersten Mal jubeln, weil ihrem Team ein Touchdown gelang.
Auf dem Platz war Hamburg chancenlos
Mit 7:20 ging es schließlich in die Halbzeit. Patrick Esume, Chef der EFL, versuchte den Fans in der Pause nochmal Mut zu machen. "Das ist Football, kein Fußball. Das ist etwas Anderes. 20:7 bedeutet gar nichts", sagte er. Bei den Hamburgern fehlte ihm in den ersten 30 Minuten der Rhythmus.
Besser wurde es für die Hamburger aber auch im zweiten Durchgang nicht, denn die Pariser zogen weiterhin davon. 14:41 hieß es am Ende. "Das tut schon weh", räumte Kai Binnemann im Anschluss ein. Dennoch: Sein ganz persönliches "Heimspiel" wird ihm positiv in Erinnerung bleiben.
Für mich als Bremer ist es ein besonderes Erlebnis, hier, wo man als Kind Werder zugeguckt hat, auf dem Rasen zu stehen.
Kai Binnemann
Quelle: buten un binnen.
Dieses Thema im Programm: buten un binnen mit sportblitz, 2. Juni 2024, 19:30 Uhr