"Vizemeister, Vizemeister": Bremerhaven feiert seine Pinguins-Party

Der Final-Frust ist passé, voller Stolz haben die Eishockey-Fans am Mittwoch ihre Fischtown Pinguins gefeiert. Ein paar Abschiede wurden dabei auch bekanntgegeben.

Fünf Tage hatten ausgereicht, um die tiefe Enttäuschung über das verlorene Finale zu verdauen. Um den Frust abzuschütteln und stattdessen nur noch stolz auf das Eishockey-Märchen zurückzublicken, das die Fischtown Pinguins mit dieser furiosen Saison geschrieben hatten. Mit den sommerlichen Temperaturen am Mittwoch in Bremerhaven kehrte dann auch das Strahlen in den Gesichtern der Profis und der Fans zurück.

Einige tausend Fans waren mittags zur Eisarena Bremerhaven gekommen, um beim Saisonabschluss ihren Verein noch einmal ausgiebig zu feiern. "Vizemeister, Vizemeister, hey, hey", skandierten diese schon, als sich der Autokorso mit Spielern, Trainerteam und Verantwortlichen in Richtung Geestemünder Markt in Bewegung setzte.

Coach Popiesch bei Abschied mit "Kloß im Hals"

Hunderte säumten die Straßen und begleiteten das Team, bis zu 6.000 Fans hatten aber bereits auf dem Markt vor der Showbühne auf die Ankunft der Fischtown Pinguins gewartet. Frenetischer Applaus brandete auf, als sie schließlich eintrafen. Dass sich Trainer Thomas Popiesch dann offiziell von ihnen verabschiedete, tat der Party-Stimmung jedoch keinen Abbruch.

Es kam nicht unerwartet – und einmal mehr ließen sie ihren Erfolgscoach mit tosendem Jubel hochleben. "Ich habe wirklich einen Kloß im Hals", sagte Popiesch später bei buten un binnen, "das ist wirklich brutal emotional für mich." Und Popieschs Abgang bleibt nicht der einzige. Traditionell nutzen die Bremerhavener die Abschlussbühne, um zu verkünden, wer geht und wer bleibt.

Wer bleibt, wer geht?

Sechs Spieler verlassen die Pinguins: Nationalspieler Lukas Kälble, Gregory Kreutzer, Philipp Preto, Blaz Gregorc, Skler McKenzie und Jake Virtanen. Zum Teil hatten sie andere Angebote, teils trennten sich die Bremerhavener.

Doch die wichtigste Nachricht des Tages war für die Fans der Auftritt des sogenannten "Karawanken-Express" aus den drei Slowenen Jan Urbas, Ziga Jeglic und Miha Verlic – die beste Sturmreihe der Pinguins bleibt weiter dabei. "Wir spielen schon so lange zusammen, unsere Familien sind befreundet", erzählt Kapitän Urbas, "ich freue mich sehr, wir bleiben alle hier." Und Vizemeister Verlic schob dann auf der Bühne noch den Satz hinterher, der die ausgelassene Pinguins-Party auf dem Geestemünder Markt noch einmal anheizte und den Fans aus der Seele sprach: "Wir probieren es noch einmal in der nächsten Saison."