Mädchen bleiben in Wildeshausen vom Schießen ausgeschlossen

Das Ortsschild von Wildeshausen
Bild: Imago

Die Schützengilde Wildeshausen bleibt dabei: Mädchen dürfen weiterhin nicht am traditionellen Kinderschießen teilnehmen. Eine Initiative wollte das ändern.

Die Initiative "Gilde für alle" wollte eine Tradition in Wildeshausen brechen: Beim Kinderschützenfest während des Gildefestes sollten auch Mädchen mit der Armbrust auf den sogenannten Papagoy schießen dürfen. Bisher ist dies laut Statuten der Schützengilde – einem reinen Männerverein – nur Jungen im Alter von 10 bis 14 Jahren erlaubt. Und das bleibt vorerst so: Die Generalversammlung der Gilde lehnte den Antrag ab.

Mehrheit der Gilde will keine Mädchen-Teilnahme

Am Samstag wurde auf der Versammlung über den entsprechenden Antrag zur gleichberechtigten Teilnahme von Jungen und Mädchen abgestimmt. 292 Mitglieder stimmten dagegen, 170 dafür.

Es ist bedauerlich, dass die Mehrheit der Mitglieder heute gegen die Teilnahme von Mädchen am Kinderschützenfest gestimmt hat.

Heiner Krieger, Antragssteller

Der Antragssteller zeigte sich nach der Abstimmung enttäuscht. Das Ergebnis sei ein Rückschlag für die Gleichberechtigung und sende ein falsches Signal an die junge Generation. Traditionen und Brauchtum seien wichtig, sollten aber nicht dazu genutzt werden, um Menschen auszuschließen, so Heiner Krieger. Man wolle sich jedoch weiter engagieren und hoffe auf mehr Sachlichkeit in der Debatte.

Das Gildefest zu Pfingsten gilt vielen in Wildeshausen als der gesellschaftliche Höhepunkt des Jahres. Gilde-Oberst Friedrich Ahlers hatte zuvor gesagt, er werde für die Abstimmung keine Empfehlung abgeben.