Bremer Innenbehörde plant Waffenverbotszone in Gröpelingen

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Bild: Imago | Stefan Schmidbauer

Der Senat soll innerhalb der kommenden zwei Wochen darüber entscheiden, teilte die Behörde buten un binnen mit. Es wäre die dritte Waffenverbotszone in Bremen.

Künftig soll auch der Hans-Koschnick-Platz in Bremen-Gröpelingen als Waffenverbotszone ausgewiesen werden. Eine Videoüberwachung gibt es dort bereits. Das Innenressort erhofft sich durch das Verbot weniger Straftaten mit Waffen oder anderen gefährlichen Gegenständen.

Die erste Waffenverbotszone war 2009 am Bremer Hauptbahnhof eingerichtet worden. Seit drei Monaten sind auch in mehreren Straßen im Bremer Steintor und Ostertor Waffen verboten.

Mäurer befürwortet generelles Messerverbot

Innensenator Ulrich Mäurer (SPD) bezeichnet Waffenverbotszonen als wichtigen Baustein für die öffentlichen Sicherheit. Die Polizei kann in diesen Zonen Waffen und gefährliche Gegenstände jederzeit sicherstellen. Wie wirkungsvoll die Verbotszonen sind, ist aber noch unklar.

Zudem unterstützt Mäurer Forderungen nach einem generellen Messerverbot. Zwar ließe sich dadurch nicht ausschließen, dass einzelne Personen Messer mit sich führen. Doch würde es für die Polizei mehr Möglichkeiten eröffnen, einzugreifen und Messer zu konfiszieren.

Die Innenbehörde prüft nach eigenen Angaben zudem, ob bei bekannten Gewalttätern auch vollständige Waffenverbote bereits auf Grundlage geltenden Rechts möglich sind.

Auch die Gewerkschaft der Polizei befürwortet härtere Regeln. Jede Klinge weniger auf der Straße sei besser, sagte der Bremer Landesvorsitzende Nils Winter. Dazu könnten auch Verbotszonen beitragen.

Auf jeden Fall ist es gut, dass wir die haben, aber um da richtig zu kontrollieren, braucht man auch sehr viel Personal.

Nils Winter, Bremer Landesvorsitzenden der Gewerkschaft der Polizei

Die Bremer FDP hält Waffenverbote für Scheinlösungen. Stattdessen sollten Polizei und Justiz verstärkt und der Kontrolldruck erhöht werden. In der Statistik machen sich die Verbotszonen zumindest nicht bemerkbar: Zwischen 2021 und 2023 ist die Zahl der Messerangriffe in der Stadt Bremen von 282 auf 315 gestiegen. 2022 waren es 278.

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Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Nachrichten, 26. August 2024, 18 Uhr