Das steckt hinter den Durchsuchungen bei den Bremer Bädern
Am Freitag ist bekannt geworden, dass die Staatsanwaltschaft die Räume der Bäderbetriebe durchsucht hat. Was sind die Hintergründe und wie geht es jetzt weiter?
Anlass waren Vorwürfe, wonach bei Renovierungsarbeiten im Schwimmbad in Bremen-Osterholz unsauber gearbeitet worden sein soll. Konkret sollen Asbest und andere giftige Stoffe freigelegt worden sein, ohne dass die Schwimmgäste davor gewarnt worden sein sollen.
Die Renovierung hat Ende 2021 stattgefunden. Ein Geschäftspartner der Bremer Bäder soll nun eine Anzeige erstattet haben. Und die Ermittlungen laufen wohl auch schon länger. Jetzt ist dieser Geschäftspartner als Zeuge in der Sache aufgetreten und die Staatsanwaltschaft sucht offenbar nach Belegen, wie damals gearbeitet worden ist in dem Bad im Ortsteil Tenever.
Vorerst kein offizielles Statement der Geschäftsführung
Auf Anfrage von buten un binnen wollte die Geschäftsführerin der Bremer Bäder GmbH, Martina Baden, kein konkretes Statement abgeben. "Frau Baden wird sich zu den laufenden Ermittlungen nicht äußern", teilte eine Sprecherin mit. Das gelte auch für die Forderungen von SPD und CDU, Baden solle ihren Posten für die Dauer der Ermittlungen ruhen lassen. Die Bäderbetriebe bestätigten lediglich, dass gegen die Geschäftsführung und drei Beschäftigte ermittelt wird. "Die Bremer Bäder GmbH kooperiert mit den Ermittlungsbehörden und hat ein starkes Interesse, dass der Sachverhalt lückenlos aufgeklärt wird", heißt es.
Baden hat sich allerdings in einem internen Schreiben, das buten un binnen vorliegt, an die Beschäftigten gewandt. Darin schreibt sie, dass sie mit den Behörden kooperiere und dass sie hoffe, dass durch die Durchsuchung alles aufgeklärt werde. "Fehler können jedem passieren", heißt es in dem Schreiben weiter. "Sollte uns ein Fehler nachgewiesen werden, werden wir natürlich dafür Sorge tragen, dass es nicht wieder passiert." Baden macht darin aber auch deutlich, dass aus ihrer Sicht niemand bei der Bremer Bäder GmbH jemals schlampig gearbeitet habe.
Politik beschäftigte sich 2021 mit den Vorwürfen
Politisch verantwortlich ist Sportsenatorin Anja Stahmann. Die Grünen-Politikerin sagt, dass die Angelegenheit Ende 2021 eigentlich schon abgehakt worden war. Die Verwaltung der Bremer Bäder soll das Ganze durch einen Bericht abgeräumt haben. In dem Bericht hieß es, dass die Renovierung gut gelaufen sei. Das Thema hatte damals auch die Bürgerschaft beschäftigt. Aktuell haben SPD und CDU aber offenbar genug. Die Fraktionschefs von SPD und CDU fordern, dass die Bäder-Chefin Baden ihren Hut nimmt.
Quelle: buten un binnen.
Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Der Nachmittag, 9. Januar 2023, 14:40 Uhr