Baustelle Schwimmbad: So viel Geld steckt das Land in die Bäder
Das Westbad wird abgerissen. Nur ein Bäder-Projekt von vielen in Bremen. Ob Barrierefreiheit, eine bessere Akustik oder energetische Sanierungen – es muss viel getan werden.
Obwohl seit Jahren kontinuierlich saniert wird, gibt es, neben drei Neubauprojekten, permanent Baustellen in den Bremer Bädern. Im nächsten Jahrzehnt gebe es einen Sanierungsbedarf von 20 Millionen Euro, schätzt Bäder Chefin Martina Baden. "Die Sanierung und Instandhaltung wird nie abgeschlossen sein." Es sei ein laufender Prozess.
Würde man sich jedes Jahr ein Bad mit einer größeren Maßnahme vornehmen, sei man alle zehn Jahre wieder in diesem Bad, so Baden. Eine Wunschvorstellung, denn in der Realität warten viele Bäder in Bremen darauf, saniert zu werden. Die aktuellen Baustellen haben wir für Sie zusammengefasst.
1 Schlossparkbad
Was wird gemacht? In den kommenden Jahren stehen im Schlossparkbad in Sebaldsbrück umfangreiche Arbeiten an. Im Foyer des Hallenbads seien brandschutztechnische Arbeiten geplant, sagt Martina Baden. Mit dem Umbau soll im gleichen Zug für mehr Barrierefreiheit gesorgt werden. Das schließe auch die Sanitäranlagen mit ein.
Aber nicht nur innen, sondern auch für die Außenbereiche des Schlossparkbads gebe es Pläne. 2023 soll eine neue Rutsche im Freibad installiert werden. Mehr Zeit in Anspruch nehmen werde dagegen wohl die Neugestaltung des Vor- und Parkplatz am Schwimmbad. Die Baumaßnahmen dazu sollen über die nächsten Jahre stattfinden.
Was kostst das? Für den Umbau des Foyers sind 700.000 Euro eingeplant. Für die Rutsche im Außenbereich seien zusätzlich noch einmal 600.000 Euro reserviert, erklärt die Bäder Chefin. Wie hoch das Budget zur Gestaltung des Vor- und Parkplatz sein werde, stehe zu diesem Zeitpunkt noch nicht fest.
2 Vitalbad Vahr
Was wird gemacht? Das Bad wird in verschiedenen Abschnitten saniert. Seit Juli 2022 ist das Vitalbad für Besucher geschlossen, um die Bodenfliesen und die abgehängte Decke zu erneuern. Außerdem werde während dieser Baumaßnahme das Kleinkinderbecken ausgetauscht sowie die sanitären Anlagen und der Wickelraum renoviert. Das Bad soll voraussichtlich Anfang 2023 für Besucher wiedereröffnet werden.
Damit ist es allerdings noch nicht getan, im kommenden Jahr sollen weitere Arbeiten stattfinden, wie die Bäder Chefin erklärt: "Im Vitalbad ist ein neuer Eingangsbereich geplant."
Was kostet das? Boden, Decke, Kinderbecken und Sanitäranlagen – die Kosten für den bisherigen Bauabschnitt beliefen sich auf 1,2 Millionen Euro, sagt Martina Baden. Knapp 500.000 Euro kämen dann im kommenden Jahr für die Erneuerung des Eingangsbereichs noch dazu.
3 OTeBad
Was wird gemacht? Wie viele der Bremer Bäder hat auch das OTeBad schon einige Jahre auf dem Buckel. Erstmals eröffnet wurde es 1977. Aus diesem Grund würden die Bäder seit zehn Jahren kontinuierlich saniert, erklärt Martina Baden. Für das Bad in Tenever soll es in diesem Zug neue Duschen geben. Zuletzt wurden während der Pandemie Arbeiten in diesem Bereich durchgeführt.
Was kostet das? Die Kosten für die Maßnahme im OTeBad belaufen bisher sich auf 800.000 Euro, sagt die Bäder Chefin.
4 Freibad Blumenthal
Was wird gemacht? Weit oben auf der Sanierungsliste ist auch das Freibad Blumenthal. Nach früheren Angaben der Bremer Bäder gebe es Sanierungsbedarf bei den Dächern, den Sanitäranlagen sowie bei Beton- und Fassadenschäden. An erster Stelle stehe die Filteranlage der Becken. Sie soll 2023 erneuert werden, sagt die Bäder Chefin.
Was kostet das? Das Budget für die Sanierung sei laut Baden noch in der Planung.
5 Bäder Bremerhaven
Was wird gemacht? In den Bädern wurden bereits im Juli 2022 die Kassenanlagen erneuert. Im Bad Leherheide wurde dazu auch das Foyer umgebaut. Mit den neuen Kassen soll die Eintrittssituation erleichtert werden, erklärt Robert Haase, Geschäftsführer der Bädergesellschaft Bremerhaven. Gäste könnten dann auch online die Angebote der Bäder in Bremerhaven buchen. So die Idee, denn das neue Kassensystem sei wegen eines technischen Fehlers derzeit nicht in Betrieb, sagt Haase. Damit werde das Projekt auch im neuen Jahr Thema sein.
Was kostet das? Die Erneuerung der Kassen in allen Bädern und des Foyers in Leherheide habe insgesamt 200.000 Euro gekostet.
6 Westbad
Was wird gemacht? In Walle können Besucher an Neujahr ein letztes Mal im alten Bad ihre Bahnen ziehen. Dann schließt das Bad, wird abgerissen und – läuft alles wie geplant – wird der Neubau in drei Jahren eröffnet. Im neuen Westbad soll es fünf Schwimmbecken geben.
Was kostet das? Die Kosten für das neue Westbad sollen sich auf rund 25 Millionen Euro belaufen.
7 Freizeitbad Vegesack
Was wird gemacht? Neben dem fertigen Horner Bad und dem Westbad ist das Freizeitbad in Vegesack das dritte Neubauprojekt. Einen grundsätzlichen Plan gibt es für das Bad bereits – ein Kombibad aus Hallenbad und einem angrenzenden Freibad soll entstehen. Der Senat hatte im August 2021 für eine Sanierung und einen Teilneubau gestimmt.
Die allgemeinen Baupreise sind seit Beginn der Planung gestiegen. Deshalb sei seit diesem Jahr statt einer Sanierung auch ein Neubau im Gespräch. Eine Entscheidung steht noch aus.
Was kostet das? Sollte das Hallenbad in Vegesack abgerissen und neugebaut werden, würden sich die Kosten auf rund 41 Millionen Euro belaufen, sagt Martina Baden. Das seien vier Millionen mehr als eine Sanierung kosten würde.
Dieses Thema im Programm: buten un binnen, 28. Dezember 2022, 19:30 Uhr