Verdi-Streik in Bremen: 7.000 Demonstranten auf Marktplatz
Rund 7.000 Beschäftige des Öffentlichen Dienstes haben nach Angaben der Gewerkschaft Verdi in Bremen für mehr Geld demonstriert. Auch in Bremerhaven wurde gestreikt.
Die Abschlusskundgebung der Streiks im Öffentlichen Dienst in Bremen fand am Nachmittag auf dem Marktplatz statt. Nachdem sich die Teilnehmer und Teilnehmerinnen am Weser-Stadion getroffen hatten, sind sie zur Kundgebung in die Innenstadt gelaufen. Dort bekräftigten sie vor der nächsten Verhandlungsrunde in der laufenden Tarifauseinandersetzung noch mal ihre Forderung nach mehr Geld.
Heute ist kein Arbeitstag, heute ist Streiktag
Dies riefen Tausende Teilnehmer des Streiks in Bremen
Ausfälle in vielen Bereichen des Öffentlichen Dienstes
Nach Angaben der Gewerkschaft kam es durch den Warnstreik zu Einschränkungen in Kitas, bei der Müllabfuhr, in der öffentlichen Verwaltung und auch wieder bei den kommunalen Krankenhäusern in Bremen. Erst am Dienstag waren dort viele Operationen wegen eines Ärztestreiks ausgefallen. Diesmal waren die Pflegekräfte aufgerufen, ihre Arbeit niederzulegen.
In Bremerhaven gingen mehrere Kitas in den Notbetrieb und die Bürgerbüros schlossen. Außerdem blieb das Schwimmbad BAD1 in Leherheide geschlossen. Die Gewerkschaft Verdi zeigte sich mit dem Streik zufrieden. Auch aus umliegenden niedersächsischen Landkreisen sowie aus Oldenburg, Osnabrück und Lüneburg waren Teilnehmende gekommen.
Also, das ist ein deutliches Zeichen. So einen großen Streik hatten wir schon lange nicht mehr.
Markus Westermann, Verdi-Bezirksgeschäftsführer
10,5 Prozent mehr Lohn gefordert
Verdi und andere Gewerkschaften wie die GEW fordern eine Lohnerhöhung von 10,5 Prozent für Angestellte von Bund und Kommunen – auch für Auszubildende fordert Verdi mehr Geld. Die Arbeitgeber bieten schrittweise fünf Prozent mehr bei zweijähriger Laufzeit sowie eine Einmalzahluing von 2.500 Euro. Die dritte Verhandlungsrunde findet am Montag kommender Woche statt.
Arbeitnehmer erwarten Angebot der Arbeitgeber
Schon am Tag vor den neuen Streiks hatten Arbeitnehmervertreter eine Petition ans Bremer Finanzressort übergeben. Der Gesamtpersonalratsvorsitzende Lars Hartwig sagte buten un binnen: "Es sind krisenhafte Zeiten, in denen wir leben, mit dem Ukrainekrieg, mit der Coronapandemie. Das muss alles über öffentliche Dienstleistungen gemanagt werden. Das sind genau unsere Kolleginnen und Kollegen, die das tun. Und dann gar kein Angebot vorzulegen oder so ein schlechtes, das ist keine Wertschätzung, das ist nichts."
Das ist keine Wertschätzung, das ist nichts.
Lars Hartwig, Gesamtpersonalratsvorsitzender
Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Rundschau am Nachmittag, 21. März 2013, 16 Uhr