Bovenschulte lehnt Lieferung von Streumunition an die Ukraine ab
Bremens Bürgermeister hält die Pläne der US-Regierung, Streumunition an die Ukraine zu liefern, für falsch. Auch im Krieg gebe es Grenzen, die nicht überschritten werden dürfen.
Bremens Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD) betonte, es sei zwar richtig, der Ukraine Waffen zu liefern. Es gebe aber auch im Krieg Grenzen, die nicht überschritten werden dürften, schreibt Bovenschulte auf Twitter. Dazu gehöre die völkerrechtlich geächtete Streumunition.
Bovenschulte verärgert über Reaktion der Bundesregierung
Bovenschulte kritisierte außerdem die Bundesregierung für ihre "enttäuschend windelweiche Aussage" zu den US-Plänen. Ein Regierungssprecher hatte zuvor Verständnis geäußert und gesagt, dass sich die US-Regierung die Entscheidung nicht leicht gemacht habe. Russland setzt in dem Krieg gegen die Ukraine in großem Umfang Streumunition ein.
Die Pläne der US-Regierung sorgen international für heftige Kritik. US-Präsident Joe Biden hatte seinen Schritt daraufhin verteidigt und von einer Übergangslösung gesprochen. Auch sagte er, dass ihm die Entscheidung sehr schwer gefallen sei. Dieser Samstag ist der 500. Kriegstag seit dem Überfall der russischen Truppen auf die Ukraine.
Streumunition setzt viele kleine Sprengsätze frei
Eine Streubombe ist ein Behälter aus Metall, der Hunderte kleine Sprengsätze enthält. Oft sehen sie aus wie Getränkedosen oder Tennisbälle. Streubomben werden entweder von einem Flugzeug abgeworfen oder vom Boden aus abgefeuert. Sie öffnen sich in der Luft und setzen ihre Mini-Sprengsätze auf einem Gebiet frei, das von der Größe her mehreren Fußballfeldern entspricht. Die Behälter sollen dann beim Aufprall explodieren.
Ihre Metallteile können Fahrzeuge durchschlagen, Menschen und Tiere töten oder schwer verletzen. Streumunition ist auch deshalb umstritten, weil Teile oft nicht explodieren und als Blindgänger im Boden stecken bleiben.
Dieses Thema im Programm: Bremen Zwei, Nachrichten, 8. Juli 2023, 11 Uhr