Fragen & Antworten
Frühling, Sonnenschein – und Sonnenbrand? Worauf Bremer achten sollten
12 Sonnenstunden und Frost: Wo bleibt der Frühling in Bremen?
Strahlend blauer Himmel und bis zu 18 Grad – das Land Bremen steht diese Woche auf der Sonnenseite. Ob jetzt schon Sonnencreme nötig ist und was der UV-Wert aussagt, erfahren Sie hier.
18 Grad und strahlende Sonne – für die Bremerinnen und Bremer, die sonst vor allem Schietwetter kennen, ist das schon etwas Besonderes. Was bedeutet das für die Gesundheit und die sonnenentwöhnte Winterhaut? Die wichtigsten Fragen und Antworten zum Sonnenschutz im Frühling fassen wir hier zusammen.
Wie gesund ist das Sonnenwetter?
Wenn nach den Wintermonaten im Frühjahr die Tage wieder länger werden und die Sonne scheint, lockt es viele Bremerinnen und Bremer ins Freie. Das ist nicht nur gut für die Seele, sondern frischt auch den Vitamin-D-Vorrat im Körper wieder auf. Gerade für ältere Menschen ist das wichtig. Denn Vitamin D reguliert den Kalziumhaushalt, was wiederum für die Gesundheit der Knochen wichtig ist. Ein Vitamin-D-Mangel erhöht daher im Alter beispielsweise die Gefahr von Osteoporose.
Zu viel Sonne sollten sich Menschen allerdings auch im Frühling nicht gönnen. Das liegt weniger an der Wärme und dem sichtbaren Licht, sondern vielmehr an den für Sonnenbrände verantwortlichen, unsichtbaren UV-Strahlen.
Was sagt der UV-Wert aus?
Ultraviolette Strahlung, kurz UV-Strahlung, kann Schäden am Auge wie Bindehautentzündungen und Sonnenbrand auf der Haut verursachen. Das Risiko hängt von der Stärke der UV-Strahlen ab. Auf dem UV-Index des Deutschen Wetterdienstes (DWD), der die sonnenbrandwirksame Stärke der UV-Strahlung misst, sind für Bremen und Bremerhaven am Donnerstag beispielsweise mittlere Werte von 3 angekündigt.
Wer sich selbst über die aktuellen UV-Werte informieren will, kann dies hier auf der DWD-Website tun.
Was die unterschiedlichen Werte bedeuten, haben wir nochmal zusammengefasst:
- UV-Wert bis 2: Bei diesen Werten ist kein Sonnenschutz erforderlich.
- UV-Wert von 3 bis 7: Bei diesen Werten ist ein Sonnenschutz erforderlich, also zum Beispiel Kopfbedeckung, Sonnenbrille und Sonnencreme.
- UV-Wert von 8 und mehr: Bei diesen sehr hohen Werten gilt ein Sonnenschutz als absolut notwendig. Menschen sollten sich in der Mittagszeit möglichst nicht draußen aufhalten und Schatten suchen.
Wie hoch ist die UV-Belastung jetzt im März?
Die UV-Strahlung ist abhängig vom Sonnenstand – der ist aktuell so wie Mitte/Ende September, erklärt Bremen-Eins-Wetterexperte Tim Staeger. "Der UV-Index geht in unseren Breiten so bis 7, 8 hoch im Sommer, jetzt sind wir aber schon bei 3 bis 4 hier im Norden, an der Küste ein bisschen weniger." Ein mittlerer UV-Index von 4 bis 5 bedeutet für den mittleren Hauttyp, dass 30 bis 40 Minuten in der Mittagssonne schon einen leichten Sonnenbrand bringen können. Bei einem nordischen, helleren Hautton sind es vielleicht so 20 bis 30 Minuten." Sonnenschutz ist für alle, die richtig Sonne tanken, auf jeden Fall jetzt schon empfehlenswert", so Staeger.

Ist die Frühlingssonne mit der Sommersonne vergleichbar?
Ja. Daher wird die UV-Strahlung vom Deutschen Wetterdienst (DWD) und dem Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) in Deutschland auch im UV-Index veröffentlicht. Der in diesen Tagen in Bremen und umzu vorherrschende UV-Wert von 3 gibt eine mittlere Gefahr für einen Sonnenbrand an, sollten sich Betroffene nicht schützen. Zwischen 11 und 15 Uhr ist die Sonnenbrandgefahr laut BfS am höchsten.
Ebenso wichtig wie die Stärke der Strahlung ist ihre Dauer – und die ist zuletzt deutlich gestiegen. In den vergangenen Jahren wurden im Frühling im Schnitt mehr Sonnenstunden verzeichnet. Die Präsidentin des Bundesamtes für Strahlenschutz, Inge Paulini, warnt daher eindringlich, Sonnenschutz nicht nur mit hohen Temperaturen im Sommer in Verbindung zu bringen. "Ein Sonnenbrand ist immer zu vermeiden – UV-Schutz hat das ganze Jahr Saison", sagt sie.
Wem droht auch im Frühling ein Sonnenbrand?
Wie gefährdet Menschen sind, schon im Frühjahr einen Sonnenbrand zu erleiden, hängt von Faktoren wie beispielsweise dem Hauttyp ab. So gilt der besonders helle Hauttyp I kombiniert mit rötlichen oder rötlich-blonden Haaren und oft auch Sommersprossen als besonders empfindlich. Der dunkelbraune bis schwarze Hauttyp VI bekommt hingegen selten einen Sonnenbrand.
Vor allem auch sehr junge Menschen haben noch keinen ausgeprägten Eigenschutz vor UV-Strahlung entwickelt. Säuglinge sollten daher nie direkter Sonne ausgesetzt werden, Kinder nur unter Anwendung aller Sonnenschutzregeln.
Wer sich dennoch einen Sonnenbrand holt, dem helfen feuchtkalte Umschläge mit Essigwasser, Kamillentee sowie Quark- und Joghurtkompressen. Bei schweren Sonnenbränden mit Blasen und Fieber sollte der Arzt aufgesucht werden.
Wann drohen Langzeitfolgen wie Hautkrebs?
Langfristig trägt UV-Strahlung nicht nur zur vorzeitigen Alterung der Haut bei. Sie ist auch der Hauptrisikofaktor für Hautkrebs. Wie sehr die Gefahr in den vergangenen zwei Jahrzehnten zugenommen hat, zeigt auch hier der Blick in die Statistik: Dem Statistischen Bundesamt zufolge starben 2022 rund 4.400 Menschen an Hautkrebs. Im Jahr 2002 waren es noch 2.700 Todesfälle.
Neben den UV-Strahlen beeinflusst vor allem das Erbgut, ob jemand erkrankt. Menschen mit heller Haut haben dabei ein höheres Risiko als jene mit dunklerer Haut. Auch häufige und starke Sonnenbrände in der Kindheit erhöhen nach Angaben des Bundesamts für Strahlenschutz (BfS) das spätere Hautkrebsrisiko um das Zwei- bis Dreifache.

Wie schützen Sonnenbrillen und Co.?
Bei direkter Sonneneinstrahlung empfehlen Experten eine Kopfbedeckung und Sonnenbrillen mit seitlichem Schutz, also gewölbten Gläsern oder breiten Bügeln. Sie sollten Zeichen wie "UV 400", "100 Prozent UV-Schutz" oder "CE" tragen.
Was bringt Sonnencreme?
Bei Sonnencreme sollte auf einen hohen Lichtschutzfaktor (LSF) geachtet werden. Der LSF gibt an, wie lange Sonnencremes, Sonnensprays und Co. die Haut vor negativen Auswirkungen der UV-Strahlung schützen. Als Minimum gilt für Erwachsene ein Lichtschutzfaktor 20. Für empfindliche Menschen und Kinder, deren Eigenschutz nur einen Wert von rund 5 aufweist, darf es auch Lichtschutzfaktor 30 und mehr sein.
Sonnenschutzmittel sollte zudem 30 Minuten vor dem Sonnenbaden aufgetragen werden. Das Deutsche Krebsforschungszentrum rät dazu, zwei Milligramm pro Quadratzentimeter Haut aufzutragen – für den ganzen Körper entspräche das vier gehäuften Esslöffeln. Wird nur die Hälfte der empfohlenen Menge verwendet, verringert sich der Lichtschutzfaktor um zwei Drittel, so die Experten.
Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Der Morgen, 18. März 2025, 6:50 Uhr