Schuss auf Autofahrerin in Delmenhorst: Verdacht gegen Ex-Ehemann
In Delmenhorst ist eine Autofahrerin durch einen Schuss schwer verletzt worden. Ein zunächst Verdächtiger ist seit Samstag wieder frei. Die Suche nach dem Schützen läuft.
Am Freitagnachmittag hat ein Mann in Delmenhorst auf ein Auto geschossen. Dadurch hat er eine 35 Jahre alte Frau schwer verletzt. Zu den Hintergründen gibt es aber noch viele Fragezeichen. Die Ermittlungen laufen, doch die Polizei hält sich sehr bedeckt. Wir fassen zusammen, was wir bisher wissen.
Was ist passiert?
Am Freitagnachmittag gegen 16:05 Uhr ist bei der Delmenhorster Polizei ein Notruf zu einem Verkehrsunfall eingegangen. Zunächst hieß es, ein Auto sei von der Straße abgekommen und gegen einen Poller geprallt. Am Unfallort sah es dann anders aus: Die Fahrerin hatte Verletzungen im Gesicht. Eine Kugel hatte die Scheibe durchbohrt und die 35-Jährige schwer am Kopf verletzt. Die Frau musste in einem Bremer Krankenhaus notoperiert werden. Sie ist nicht in Lebensgefahr. Im Auto waren auch die drei Kinder der Frau. Sie blieben unverletzt und wurden von Notfall-Seelsorgern betreut.
Was ist bislang bekannt?
Laut Polizei soll ein vermummter Fahrradfahrer auf das Auto zugefahren sein und dann geschossen haben. Die Ermittler nahmen vier Stunden nach der Tat einen 41-Jährigen fest. Samstagabend wurde er dann aber wieder aus dem Polizeigewahrsam entlassen. Der Mann war unter Verdacht geraten, weil er Verbindungen zu der Familie hat. Die Ermittler verdächtigen ihn zwar immer noch, allerdings hat die Polizei keine Beweise, um ihn vor den Haftrichter bringen zu können. Zumindest ist bei ihm nach NDR-Informationen keine Tatwaffe gefunden worden. Polizisten haben in der Delmenhorster Innenstadt nach der Tatwaffe gesucht, Taucher durchsuchten dabei auch einen Wassergraben.
Die Schüsse fielen in einer Wohngegend mit einer Betreuungseinrichtung. Zur Zeit der Tat soll der Ehemann in der Einrichtung gewesen sein und auf die Kinder gewartet haben. Das Ehepaar soll getrennt gelebt haben, die Einrichtung dient als Ort zur Übergabe der Kinder. Der Mann wird in dem Fall inzwischen auch als Beschuldigter geführt, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Oldenburg. Zunächst war der 35-Jährige nur als Zeuge befragt worden. Er sei weiter auf freiem Fuß. Die Ermittler halten es für möglich, dass er die Tat in Auftrag gegeben hat.
Die Polizei ermittelt wegen eines versuchten Tötungsdelikts.
Was ist unklar?
Bislang gibt es von den Ermittlern keine weiteren Hinweise dazu, wer hinter dem Schuss stecken könnte. Der zunächst Tatverdächtige sei mangels Beweisen wieder freigekommen. Ob er damit aus dem Schneider ist? Unklar. Die Frage, wer auf die Autofahrerin geschossen hat, kann also im Moment nicht beantwortet werden.
Dieses Thema im Programm: buten un binnen, 13. Februar 2023, 19:30 Uhr