Gegen den Bundestrend: Mehr gemeldete Prostituierte in Bremen

Ein Mann zieht ein Kondom aus seiner Tasche, im Hintergrund ist eine Frau auf einem Bett zu sehen.

Anstieg innerhalb eines Jahres: Mehr gemeldete Prostituierte in Bremen

Bild: Imago | Wirestock

Ende 2023 waren 711 Prostituierte offiziell registriert, 100 mehr als Ende 2022. Auch in Niedersachsen stieg die Zahl. Und es gibt eine bemerkenswerte Besonderheit in Bremen.

In Niedersachsen lag die Zahl 2023 bei knapp 2.400, auch hier sind das etwa 100 mehr als Ende 2022. In ganz Deutschland waren 2023 30.600 Prostituierte bei den Behörden gemeldet, das sind gut 8 Prozent mehr als noch 2022. Das teilte das Statistische Bundesamt mit.

Ausnahme Bremen: Mehr Prostituierte als vor Corona

Trotz des Anstiegs lag die Zahl bundesweit aber weiterhin deutlich niedriger als vor der Covid-19-Pandemie: So seien Ende 2019 und damit vor der Pandemie noch 40.400 Prostituierte angemeldet gewesen, erklärten die Statistiker.

Dieser Trend ist es auch in Niedersachsen festzustellen: Ende 2019 waren dort noch gut 3.500 Prostituierte gemeldet. 2023 gab es 1.100 weniger Meldungen. In Bremen zeigt sich ein gegenläufiges Bild. Im Vergleich zur Vor-Corona-Zeit ist die Zahl der registrierten Prostituierten gestiegen. Gab es 2019 noch 643 Sexarbeiterinnen in Bremen, waren es 2023 bereits 711.

Keine Angaben zu inoffizieller Prostitution

Deutschlandweit hatte 2023 knapp ein Fünftel der gemeldeten Prostituierten die deutsche Staatsangehörigkeit. Die häufigste Nationalität war nach Angaben des Bundesamtes die rumänische (36 Prozent), gefolgt von der bulgarischen und der spanischen.

Das Statistische Bundesamt betonte, keine Angaben zu nicht genehmigten Gewerben und nicht angemeldeten Prostituierten machen zu können. Auch das Geschlecht der Prostituierten werde nicht erhoben.

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Quelle: epd.

Dieses Thema im Programm: Bremen Zwei, Nachrichten, 12. Juli 2024, 13 Uhr