Matjestage in Bremerhaven: Diese 3 Rezepte können Sie nachmachen
Im Schaufenster Fischereihafen feiern die Matjestage den 31. Geburtstag. Viel dreht sich dabei um "guten Matjes". Ein Koch verrät, wie man ihn mit Pfiff zubereitet.
Ein großes Fest rauscht noch bis zum Sonntagabend im Schaufenster Fischereihafen: die Bremerhavener Matjestage. An Fisch mangelt es dort den Gästen nicht. Für diejenigen, die nicht dabei sein können, aber auf den Matjes nicht verzichten wollen, hat sich Justin Schmick, Inhaber des Restaurants Dock IV im Fischereihafen, drei originelle Matjes-Rezepte für daheim einfallen lassen:
1 Holländische Matjes auf Ceviche-Art
Freunden der peruanischen Küche empfiehlt Schmick Holländische Matjes auf Ceviche-Art. Wir brauchen dafür zwei Doppelfilets vom Holländischen Matjes, eine Mango, eine rote Zwiebel, eine Avocado, Chili, Limettensaft, Orangensaft, Olivenöl, Salz, Pfeffer, Zucker, Koriander, Xanthan und Agar Agar. Für dieses Gericht wird der Fisch in einer Mango-Limetten-Marinade mariniert. Mango, rote Zwiebeln, Avocado und Chili kommen als Topping oben drauf.
Zunächst bereiten wir die Marinade zu. Sie besteht aus Limettensaft, Orangensaft, Salz, Zucker, Chili und Koriander. Wir mixen die Zutaten nach unserem Geschmack. "Dann dicken wir die Marinade ganz leicht an, so dass sich ein leichter Film bildet", rät Schmick. Er verwende dazu meist Xanthan, das aus Algen gewonnen wird. Ist die Marinade fertig, nehmen wir einen Pinsel und streichen den Holländischen Matjes mit der Marinade ein.
Anschließend schneiden wir die Avocado in Scheiben und marinieren sie mit Salz, Pfeffer, Olivenöl und ein wenig Zitronensaft. Außerdem schneiden wir die Zwiebeln in Scheiben und würfeln die Mango. Einen Teil der Mango pürieren wir, kochen sie mit Agar Agar und Zucker auf. Das so entstandene Gel stellen wir zunächst kalt. Wenn es fest ist, mixen wir es in einem Mixer, um auf diese Weise die Struktur wieder ein bisschen aufzubrechen. "Man kann das auch mit Gelatine machen, ich bevorzuge aber Agar Agar", sagt Schmick dazu. Er empfiehlt bei 450 Gramm Saft etwa 50 Gramm Zucker und 6 Gramm Agar Agar zu verwenden. Schließlich richten wir die Avocado- und Zwiebelscheiben mit den Mangowürfeln und dem Gel auf den Holländischen Matjes an.
2 Matjes-Variationen mit Hausfrauen-Sauce
Wer die Matjes einerseits klassisch, andererseits variantenreich mag, dem empfiehlt Schmick seine Matjes-Variationen mit Hausfrauen-Sauce. Hierbei bleiben die Zutaten – mit Ausnahme von Bratkartoffeln – roh. Wir brauchen: ein Doppelfilet Holländische Matjes, zwei Kräuter-Matjes-Filets, einen Granny Smith-Apfel, Schalotten, Radieschen, Apfelsaft, Agar, Agar, Zucker, Bratkartoffeln, eine Hausfrauen-Sauce, Kerbel und blaue Kartoffelchips. Alternativ zur Hausfrauen-Sauce kommt laut Schmick auch Remouladen-Sauce infrage.
Den Apfel, die Schalotten und die Radieschen schneiden wir in feine Scheiben. Die Scheiben werden auf die Matjes gelegt. Für das Gel nehmen wir Apfelsaft, den wir mit Agar Agar und mit Zucker aufkochen. Schmick empfiehlt, für 450 Gramm Saft etwa 50 Gramm Zucker und 6 Gramm Agar Agar zu verwenden. Anschließend stellen wir das Gel kalt. Später, wenn es hart ist, geben wir es in einen Mixer, um die Struktur aufzubrechen und damit es weicher wird. Danach füllen wir das Gel in eine Spritzflasche. Dann setzen wir zwischen die Apfel-Schalotten- und Radieschen-Scheiben Punkte aus Gel auf die Matjes. Schließlich garnieren wir das Ganze mit Kerbel und den blauen Kartoffelchips. Dazu servieren Bratkartoffeln mit Hausfrauen- oder Remouladen-Sauce.
Dazu sagt Schmick: "Ich persönlich würde die Hausfrauen-Sauce nehmen, weil sie eine leichte Fruchtnote hat." Notfalls, so Schmick, könne man die Hausfrauen-Sauce auch fertig kaufen.
3 Aalrauchmatjes auf Pumpernickel-Erde mit Roter Beete
Wer es gern deftig hat, der kann sich auch Schmicks Aalrauchmatjes mit gekochter Roter Beete zubereiten. Dazu brauchen wir: Rote Beete, Pumpernickel, Perlzwiebeln, eine Birne, Birnensaft.
Zunächst schälen wir die Rote Beete und kochen sie, je nach Stärke, 45 bis 90 Minuten lang. Unterdessen erzeugen wir einen Einlegefonds. Dieser besteht aus Salz, Zucker, Essig und Wasser. Der Fonds wird mit Loorbeerblättern aufgekocht. Anschließend wird die Rote Beete darin für einen Tage eingelegt. "Es geht darum, dass sie ordentlich durchzieht und den Geschmack aufnimmt", so Schmick. Wer sich nicht ganz so viel Arbeit machen wolle, könne aber auch eingelegte Rote Beete im Glas kaufen, sagt der Koch. Gleiches gelte für die eingelegten Perlzwiebeln. Auch die Perlzwiebeln könne man wahlweise fertig kaufen oder auf die gleiche Weise selbst einlegen wie die Rote Beete, so Schmick.
Die Birne schneiden wir in feine Spalten. Für das Gel nehmen wir Birnensaft, den wir mit Agar Agar und mit Zucker aufkochen. Schmick empfiehlt, für 450 Gramm Saft etwa 50 Gramm Zucker und 6 Gramm Agar Agar zu verwenden. Anschließend stellen wir das Gel kalt. Später, wenn es hart ist, geben wir es in einen Mixer, um so die Struktur aufzubrechen und damit es weicher wird. Danach füllen wir das Gel in eine Spritzflasche.
Nebenbei zerreiben wir eine Scheibe Pumpernickel in kleine Brösel, so dass der Pumpernickel wie Erde aussieht. Außerdem machen wir ein wenig Friseesalat mit einem Dressing unserer Wahl an. Schließlich streuen wir einen Streifen der Pumpernickel-Erde dekorativ auf den Teller. Daneben platzieren wie die Aalrauchmatjes und – auf der anderen Seite des Tellers – die Rote Beete. An gegenüberliegenden Seiten des Tellers richten wir den Friseesalat und die Birnenspalten an, die wir mit dem Birnen-Gel überziehen.
Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, 9. Juli 2023, 11:20 Uhr