Urteil erwartet: Längere Haftstrafe für IS-Rückkehrerin aus Lohne?
Im Oktober 2021 war die Frau wegen Verbrechens gegen die Menschlichkeit zu zehn Jahren Haft verurteilt worden. Nach der Revision droht ihr nun eine noch härtere Strafe.
Im Prozess gegen die IS-Rückkehrerin Jennifer W. aus Lohne vor dem Oberlandesgericht München soll heute ein Urteil verkündet werden. Vor zweieinhalb Jahren war sie zu zehn Jahren Haft verurteilt worden – unter anderem wegen Verbrechens gegen die Menschlichkeit in einem minderschweren Fall. Die Bundesanwaltschaft hatte Revision eingelegt.
In seinem Plädoyer forderte der Staatsanwalt vor einer Woche nun eine Freiheitsstrafe von 14 Jahren und sechs Monaten. Es liege sicher kein minderschwerer Fall vor, da es um den Tod eines kleinen Mädchens gehe, das 2015 im Irak qualvoll in der prallen Sonne angekettet starb. Die Angeklagte sah dabei tatenlos zu, das hat sie bereits gestanden.
Angeklagte war IS-Mitglied
Die Lohnerin war Mitglied des Islamischen Staates (IS) und Ehefrau eines IS-Kämpfers. Die beiden hielten das jesidische Mädchen und ihre Mutter als Sklavinnen. Während die Angeklagte im ersten Prozess meist schwieg, beteuerte sie nun ihre Reue. Ihr Anwalt fordert vom Gericht, bei der ursprünglichen Haftstrafe von zehn Jahren zu bleiben.
Dieses Thema im Programm: Bremen Zwei, Nachrichten, 29. August 2023, 6 Uhr