Ein Drittel der neuen Lehrkräfte in Bremen sind Quereinsteiger

Bremen: Ein Drittel der 290 neuen Lehrkräfte sind Quereinsteiger

Bild: dpa | Jens Kalaene (Archivbild)

Immer mehr Lehrerinnen und Lehrer ohne Lehramtsstudium unterrichten an Schulen in Deutschland. Auch Bremen begegnet dem Fachkräftemangel mit einem Quereinsteiger-Programm.

290 Lehrerinnen und Lehrer hat das Land Bremen in diesem Schuljahr eingestellt – ein Drittel davon sind laut der Bremer Bildungsbehörde Quereinsteiger. Damit liegt Bremen im bundesweiten Trend: An deutschen Schulen unterrichten immer mehr Quer- und Seiteneinsteiger. Wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte, traf das im Schuljahr 2021/2022 auf jede zwölfte Lehrkraft an allgemeinbildenden Schulen zu.

60.800 der insgesamt 709.000 Lehrkräfte hatten demnach keine anerkannte Lehramtsprüfung abgeschlossen – das waren 8,6 Prozent. Zehn Jahre zuvor, im Schuljahr 2011/2012, hatte der Anteil der Quer- oder Seiteneinsteiger noch bei 5,9 Prozent gelegen, wie es weiter hieß. An beruflichen Schulen ist der Anteil deutlich höher, er lag 2021/2022 bei 20,8 Prozent.

Fachkräftemangel betrifft auch die Schulen

Seiteneinsteiger sind Kräfte, die kein Lehramtsstudium abgeschlossen haben und ohne Referendariat in den Schuldienst einsteigen. Quereinsteiger müssen ein Referendariat absolvieren. Das Statistische Bundesamt führte den Anstieg bei den Zahlen auf den Lehrkräftemangel zurück.

Im Zehnjahresvergleich sank die Zahl der Absolventinnen oder Absolventen eines Lehramtsstudiengangs den Angaben zufolge bundesweit um 10,5 Prozent. Im Prüfungsjahr 2022 hätten rund 28.700 Lehramtsstudenten entsprechende Abschlussprüfungen bestanden.

Bremen fördert Lehrer-Quereinstieg an Schulen

Die Bremer Bildungsbehörde setzt mit dem Programm "Back to School" verstärkt auf den Quereinstieg an Schulen. Bewerben kann sich, wer ein abgeschlossenes Masterstudium hat – die Bildungsbehörde bewertet dann, ob daraus ein Schulfach abgeleitet werden kann. Wer sich qualifiziert, lernt parallel zum Unterricht an den Schulen das pädagogische Handwerk in 18 Monaten.

Das Back-to-School-Programm soll künftig fortgesetzt werden, das teilt die Bildungsbehörde auf Anfrage von buten un binnen mit. Derzeit befinde es sich die Ausschreibung in Überarbeitung, die neue soll zeitnah veröffentlicht werden. Die Bildungssenatorin plant so auch zukünftig eine größere Anzahl an Quereinsteigern zu gewinnen.