Fragen & Antworten

Er ist ab heute Bremens oberster Soldat: Was macht Oberst Timm?

Oberst Andreas Timm schaut in die Kamera.
Bild: Bundeswehr

Das Landeskommando Bremen ist das Bindeglied zwischen Bundesland und Bundeswehr. Andreas Timm übernimmt nun das Kommando und kümmert sich um zivil-militärische Belange.

Oberst Andreas Timm wird am Mittwoch in sein neues Amt als Kommandeur des Landeskommandos Bremen eingeführt. Wir erklären, wer Timm ist und welche Aufgaben er übernimmt.

Was ist das Landeskommando überhaupt? Und was sind dessen Aufgaben?

Das Landeskommando Bremen besteht aus 40 Soldatinnen und Soldaten, aber auch aus zivilen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Sie sehen sich selbst als das Bindeglied zwischen Bundeswehr und Bundesland und sind nach eigener Aussage für die zivil-militärische Zusammenarbeit zuständig. Oberst Andreas Timm wird am Mittwoch in sein neues Amt als Kommandeur des Landeskommandos eingeführt.

Hinzu kommt noch die sogenannte Heimatschutzkompanie, die aus Reservisten besteht und die hinzugezogen werden können, falls mal mehr Kräfte gebündelt werden müssen. Das Landeskommando ist vor allem dann zur Stelle, wenn es mal brenzlig wird. Ein gutes Beispiel dafür hat Thomas Krey, der Pressesprecher vom Landeskommando Bremen:

Wir unterstützen bei Naturkatastrophen, Pandemiefällen oder auch bei Großschadenslagen. Da bringe ich immer das Beispiel der Bergepanzer oder Räumpanzer. Das sind Kettenfahrzeuge, die wir in einer Notsituation auch mal gebrauchen.

Thomas Krey, Sprecher Landeskommando Bremen

Wer sich an die Pandemie erinnert, erinnert sich auch an die Test- und Impfzentren, die 2020 und 2021 aus dem Boden gestampft werden mussten. In einigen von ihnen saßen zeitweise auch Soldatinnen und Soldaten um auszuhelfen. Auch das Landeskommando war dort zur Stelle.

Was passiert genau, wenn das Kommando bei Katastrophen ausrückt?

Es gibt seit letztem Jahr eine Zentrale in Berlin, zu der die 16 Landeskommandos gehören. Das territoriale Führungskommando der Bundeswehr koordiniert und leitet die Einsätze der Landeskommandos. Ein Beispiel dafür ist der Einsatz in der Amtshilfe: Wenn die zivilen Kräfte oder Fähigkeiten nicht mehr ausreichen, kommt die Bundeswehr ins Spiel.

Thomas Krey erklärt dazu: "Bei den Amtshilfen wird von einer Behörde oder vom Land ein Antrag gestellt, indem die Bundeswehr um Hilfe gebeten wird – das ist im Grundgesetz Paragraf 35 verankert. Wir unterstützen sie dann mit Material und Personal. In diesen Amtshilfe-Anträgen gibt es auch schon ganz konkrete Anforderungen. Und dann muss geprüft werden, ob das machbar ist, in welchem Umfang und wo das Personal herkommt. Und wir sind diejenigen, die diesen Amtshilfe-Antrag vom Bundesland Bremen entgegen nehmen."

Wenn das Landeskommando eingreift, ist das aber doch ein Bundeswehreinsatz im Innern, oder?

Ja, das stimmt. Da gibt es auch verschiedene Abstufungen. Da wird der Handlungsspielraum der Soldatinnen und Soldaten genau festgelegt. Sie können nur unterstützend tätig sein mit Equipment, wie im Fall der Amtshilfe. Aber im Extremfall können sie auch die Polizei unterstützen. Das hat das Grundgesetz genau geregelt.

Der neue Kommandeur Andreas Timm wird am Mittwoch ins Amt eingeführt. Wer ist der Neue?

Am Mittwoch um 15 Uhr übergibt Oberst Hans Peter Dorfmüller das Kommando an Oberst Andreas Timm. Er ist seit 1984 in der Bundeswehr und seit 2019 in Nienburg tätig. TImm wurde nicht gewählt, sondern für den Posten vorgeschlagen. Eine festgelegte Amtsperiode gibt es nicht, der Kommandeur bleibt in der Regel etwa drei Jahre im Amt.

Dieser Oberst ist der neue Kommandeur des Bremer Landeskommandos

Bild: Radio Bremen

Autorin

  • Marie Roters
    Marie Roters Autorin

Dieses Thema im Programm: Bremen Zwei, Der Mittag, 5. April 2023, 13:38 Uhr