Demo für mutmaßliche RAF-Terroristin: Organisatorin beklagt Folgen
Ariane Müller ist Geno-Betriebsrätin und hat eine Solidaritätskundgebung für Daniela Klette angemeldet. Nun wurde ihr die Freistellung als Betriebsrätin entzogen.
In einer Sondersitzung hat der 19-köpfige Betriebsrat des Klinikums Mitte der Betriebsrätin Ariane Müller den Status "freigestellt" entzogen. Das hat Müller auf Nachfrage von buten un binnen bestätigt. Sie ist damit zwar noch immer Teil des Betriebsrates, müsste aber als Nicht-Freigestellte wieder im Klinikum Mitte arbeiten. "Das Vertrauen zu mir sei gestört, weil ich mich mit Daniela Klette solidarisiert habe", so die Krankenschwester.
Ärger wegen angemeldeter Demo vor der JVA Vechta am Sonntag
Müller organisiert am kommenden Sonntag eine Solidaritätsdemo für die mutmaßliche RAF-Terroristin Daniela Klette vor der Justizvollzugsanstalt Vechta.
Ich veranstalte diese Demonstration als Privatperson. Ich kann sehr wohl zwischen meiner Betriebsratstätigkeit und meinem Privatleben unterscheiden.
Ariane Müller, Geno-Betriebsrätin
Sie befürchtet jetzt mögliche Schritte der Geno. Zum Beispiel, dass man ihr den Umgang mit Patienten untersagen könnte. "Ich arbeite seit vielen Jahren sehr gerne am Klinikum Mitte und bedaure, dass die Situation jetzt so schwierig geworden ist", sagt Müller. Die Geno wollte sich heute nicht zu dem Fall äußern, weil es sich um ein laufendes Verfahren handle.
Klette in Haft – nach Jahrzehnten auf der Flucht
Daniela Klette war Ende Februar 2024 in Berlin festgenommen worden. Die 65-Jährige wird zur dritten Generation der linksextremistischen Rote Armee Fraktion (RAF) gezählt. Gegen sie wird wegen versuchten Mordes und diverser versuchter und vollendeter schwerer Raubüberfälle im Zeitraum von 1999 bis 2016 ermittelt. Mehr als 30 Jahren war sie auf der Flucht und lebte im Untergrund.
Dieses Thema im Programm: buten un binnen um 6, 15. März 2024, 18 Uhr