22.000 Bremer und Niedersachsen treten aus katholischer Kirche aus
Die katholische Kirche in Bremen und Niedersachsen schrumpft weiter – wenn auch weniger schnell als im Vorjahr. Bundesweit verließen erneut Hunderttausende die Kirche.
Im Land Bremen sind im vergangenen Jahr knapp 1.300 Menschen aus der katholischen Kirche ausgetreten. Das sind weniger als im Vorjahr, in dem es noch 1.600 waren. Trotzdem tue jeder einzelne Austritt weh, erklärte der Bremer Propst Bernhard Stecker. Die katholische Kirche in Bremen werde generell kleiner, deshalb müsse nun auch generell über die Zukunft der Kirchengemeinden beraten werden.
Jeder Zehnte im Land Bremen ist katholisch
Insgesamt sind 59.000 Menschen in Bremen und Bremerhaven in der katholischen Kirche, das ist ungefähr jeder Zehnte. Die stadtbremischen Kirchengemeinden gehören zum Bistum Osnabrück, Bremen-Nord und Bremerhaven zum Bistum Hildesheim. In Niedersachsen sind im vergangenen Jahr rund 20.700 Menschen aus der katholischen Kirche ausgetreten, im Jahr davor waren es 27.000. Insgesamt ist jeder Siebte in Niedersachsen katholisch.
Die Implosion der katholischen Kirche zu einer Minderheitenkirche ist unumkehrbar.
Kirchenrechtler Thomas Schüller
Insgesamt hat die katholische Kirche in Niedersachsen und Bremen im vergangenen Jahr mehr als 31.000 Mitglieder verloren. Der Hildesheimer Bischof Heiner Wilmer sprach von einer Kirche im Wandel: "Wir gestalten diesen Wandel mit dem Ziel, eine zahlenmäßig geringere, aber weiterhin vitale und anpackende Glaubensgemeinschaft zu sein."
403.000 Austritte in Deutschland
Deutschlandweit verlor die Katholische Kirche fast 592.000 Mitglieder. Hauptgrund für den Mitgliederschwund sind rund 403.000 Kirchenaustritte, wie die katholische Deutsche Bischofskonferenz am Donnerstag in Bonn mitteilte. Der Limburger Bischof Georg Bätzing, Vorsitzender der Bischofskonferenz, nannte die Zahlen alarmierend: "Sie zeigen, dass die Kirche in einer umfassenden Krise steckt."
Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Rundschau, 27. Juni 2024, 16 Uhr