Musikfestival Jazzahead startet in Bremen
Der Mix aus Messe und Festival gilt als weltweit größter Branchentreff für Jazzmusiker, Produzenten und Veranstalter. Zum Programm gehören rund 120 Konzerte an mehr als 35 Spielorten.
Im Zeichen des Partnerlandes Niederlande und des Themas "Jazz from Africa" wird in Bremen die diesjährige Jazzahead eröffnet. Projektleiterin Sybille Kornitschky freut sich besonders darüber, dass der Frauenanteil im diesjährigen Programm der Jazzahead sehr hoch ist.
Jazz braucht Diversität. Es ist ein gutes Zeichen, dass fünf der deutschen Bands von Frauen geleitet werden.
Sibylle Kornitschky, Projektleiterin Jazzahead
Dazu gehört beispielsweise die junge mongolische Pianistin Shuteen Erdenebaatar, die 2023 mit ihrem Quartett das Debutalbum "Rising Sun" veröffentlicht hat. Seit rund fünf Jahren wohnt sie in München und repräsentiert eine junge Generation, die wie selbstverständlich unterschiedliche Musiktraditionen ineinanderfließen lässt.
Auch die Klarinettistin Rebecca Trescher gibt sich selbstbewusst als Bandleaderin und führt mit neuer Musik ihr Tentett auf die Bremer Showbühne. Die in Berlin lebende Musikerin Ganna wiederum wird ganz alleine mit Keyboards und Elektronik und ihrer facettenreichen Stimme die Musik ihrer ukrainischen Heimat präsentieren.
Partnerland Niederlande
Die Niederlande sind das Partnerland und auch hier heben die Macher und Macherinnen der Jazzahead den Gedanken der Diversität und politisch-gesellschaftlicher Teilhabe hervor. Der neue künstlerische Leiter Götz Bühler und Kornitschky betonen, dass Jazz schon immer eine politische Komponente gehabt habe. Die Diversität, Vielstimmigkeit und der multikulturelle Aspekt von Jazz seien wichtig und sollen gezielt hervorgehoben werden. Dafür stehen Gruppen wie Alessando Fongaro’s Pietre oder die Guy Salomon Group, die in niederländischen Städten beheimatet, aber international besetzt sind.
Jazzströmungen aus Afrika
Besondere Aufmerksamkeit gilt auch dieses Jahr wieder den Acts aus Übersee. Besonders die Reihe "Jazz from Africa" ist ein Schritt für mehr Sichtbarkeit der vielstimmigen Jazz-Strömungen aus Ländern wie Kenia, Nigeria oder dem Senegal. Die nigerianische Gruppe Afro4Band setzt auf Traditionen von legendären Afrobeat und Highlife-Künstlerin wie Fela Kuti oder Ebo Taylor, die kenianische Trompeterin Christine Kamau nennt sowohl den Amerikaner Miles Davis als auch den Südafrikaner Hugh Masekela als Einfluss. Entsprechend breit gestreut ist ihr Jazzverständnis.
Die Jazzahead findet vom 11. bis 13. April 2024 statt an verschiedenen Orten, wie etwa das Congress Zentrum, das Kulturzentrum Schlachthof und diverse Klubs, Bars, Theater, Museen, Hotels und Kirchen im Bremer Zentrum, die vor allem am Freitag bis in die Nacht hinein zur Live-Location werden. Dann findet die "Clubnight" statt und mit nur einem Ticket können alle Konzerte der beliebten Jazz-Nacht besucht werden. Es gibt sogar geführte Radtouren, die der ADFC gemeinsam mit dem Clubverstärker e.V. anbieten.
Dieses Thema im Programm: Bremen Zwei, Der Morgen, 2. April 2024, 8:55 Uhr