Bremerhavener Koalition lehnt einspurige Columbusstraße ab

Bus und Pkw fahren auf einer Straße, im Hintergrund das Klimahaus und das Atlantic-Hotel.

Bremerhavener Koalition lehnt einspurige Columbusstraße ab

Bild: Radio Bremen | Sonja Harbers

Fünf Millionen Euro soll Bremerhaven vom Bremer Senat für die Innenstadt bekommen. Wenn es nach den Grünen geht, ist die Auszahlung an einen Verkehrsversuch gekoppelt.

Die fünf Millionen Euro hat der Bremer Senat bereits freigegeben. Das Geld soll für die Planung von 15 Projekten genutzt werden, die das Gebiet zwischen der Großen Kirche, der Columbusstraße, der Straße "Am Alten Hafen" und den Havenwelten aufwerten sollen. Außerdem will die Stadt die maroden Kajen des Verbindungskanals zwischen Altem und Neuen Hafen sichern.

In der Vorlage des Senatsbeschlusses ist die Rede von einem Verkehrsversuch auf der Columbusstraße: "Es muss weiter durch aussagekräftige Verkehrsversuche erprobt werden, welche Konsequenzen eine Reduktion auf jeweils eine Spur für die Leistungsfähigkeit der Columbusstraße hätte", heißt es dort. Aktuell gibt es zwei Spuren pro Richtung.

"Was hier passiert, ist der Versuch, Bremerhaven zu erziehen"

Autos fahren auf einer Straße mit jeweils zwei Spuren in beide Richtungen. Rechts daneben ist das Klimahaus zu sehen, links ein Hochhaus.
Auf der Columbusstraße gibt es zwei Spuren je Fahrtrichtung. Bild: Radio Bremen | Sonja Harbers

Für den Grünen-Bürgerschaftsabgeordneten Michael Labetzke ist klar, dass dieser Verkehrsversuch die Bedingung für die Auszahlung des Geldes ist. Für die Koalitionsfraktionen von SPD, CDU und FDP ist ein solcher Versuch aber keine Option. "Eine Reduzierung auf eine Spur je Richtung ist aus Sicht der Koalition realitätsfern und schädlich für die Stadt", teilt die Koalition mit.

Wenn Fördermittel zum politischen Druckmittel umfunktioniert werden, um einseitige Ziele durchzusetzen, dann sagen wir als Koalition klar: So nicht. Was hier passiert, ist der Versuch, Bremerhaven zu erziehen, statt uns bei der Entwicklung der Innenstadt zu unterstützen.

Pressemitteilung der Bremerhavener Koalitionsfraktionen SPD, CDU und FDP

Senat stellt klar: Bremerhaven entscheidet selbst

Wirtschaftsressort-Sprecher Christoph Sonnenberg erklärt auf Nachfrage von buten un binnen, dass der Verkehrsversuch keine Bedingung für die Auszahlung ist. "Die Entscheidung bzw. Festlegung der konkret zu finanzierenden Teilmaßnahmen liegt bei der Stadt Bremerhaven", teilt er schriftlich mit.

Bremerhavens Oberbürgermeister Melf Grantz (SPD) betrachtet den Verkehrsversuch als eine Bitte, die er zur Kenntnis nimmt und die im Magistrat erneut diskutiert werden wird.

Der Senat hat den Beschluss bereits gefasst, das Geld steht bereit. Der Magistrat wird auch noch einen Beschluss fassen und nimmt die Bitte des Senats zur Kenntnis.

Bremerhavens Oberbürgermeister Melf Grantz
Melf Grantz, Bremerhavens Oberbürgermeister

Stadt plant Sichtachse zwischen Innenstadt und Havenwelten

Zentrales Element, das mit dem Geld geplant werden soll, ist laut Grantz eine Sichtachse zwischen dem Tourismusgebiet Havenwelten und der Innenstadt. Der Platz vor dem Klimahaus soll zudem begrünt werden, im Alten Hafen sollen die Menschen künftig baden können. Außerdem ist geplant, die Straße "Am Alten Hafen" wieder zu öffnen. Derzeit ist sie noch mit dem ehemaligen Karstadt-Gebäude überbaut.

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Bild: Radio Bremen

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Quelle: buten un binnen.

Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Rundschau, 26. März 2025, 7 Uhr