Pferde bei Freimarkt-Eröffnung: Kritik von Bremer Tierschutzverein

Pferde bei Freimarkt-Eröffnung: Kritik von Bremer Tierschutzverein

Bild: dpa | Focke Strangmann

Laut Tierschutzverein hätten Tiere bei solchen Veranstaltungen nichts zu suchen. Der Pferdehalter widerspricht: die Tiere seien nicht gestresst gewesen.

Der Bremer Tierschutzverein hat den Einsatz von Pferden bei der Eröffnung des 989. Bremer Freimarkts kritisiert. Dabei waren der große und der kleine Roland verkleidet auf zwei Pferden durch die Menschenmenge über den Marktplatz geführt worden. Währenddessen fuhren auch Straßenbahnen. "Pferde sind Fluchttiere und nicht dafür da, um für Festlichkeiten zur Belustigung herhalten zu müssen", heißt es in einem Post, den der Tierschutzverein am Samstagabend auf Facebook und Instagram veröffentlicht hat.

Das Thema wird in den sozialen Netzwerken rege diskutiert. Viele stimmen der Kritik des Vereins zu, eine Userin schlägt eine Petition vor, um den Einsatz von Pferden im nächsten Jahr zu verhindern. Etliche Kommentare sprechen sich zudem für ein Verbot des Feuerwerks zur Eröffnung des Freimarkts aus, da auch dies massiven Stress für Tiere bedeute. Es gibt aber auch Userinnen und User, die den Einsatz der Pferde weniger kritisch sehen und meinen, dass die Pferde entspannt aussehen würden.

Pferde des Reiterfanfarencorps Visbek auch bei Freimarktsumzug dabei

So sieht es auch der Halter der Pferde. Die Tiere kommen vom Reiterfanfarencorps Visbek aus dem Kreis Vechta. Die Pferde des Vereins führen auch den Freimarktsumzug an und werden Vereinsangaben zufolge durch eine langsame Gewöhnung an solche Auftritte herangeführt. Sie kennen auch Fanfaren und Trompeten und seien durch den Auftritt auf dem Freimarkt nicht gestresst gewesen.

Dem widerspricht die Sprecherin des Tierschutzvereins Gaby Schwab, die Stressanzeichen bei den Tieren erkennt. "Selbst wenn sie darauf trainiert sind – es sind Lebewesen. Was ist, wenn sie sich erschrecken? Was ist, wenn ein Pferd ausschlägt, und mit einmal werden Menschen oder das Tier verletzt. Was ist dann? Wer übernimmt die Verantwortung?"

Der Verein fordert, dass sich eine solche Aktion nicht wiederholen soll und keine lebenden Tiere zur Schau gestellt werden sollten. "Pferde haben bei dieser Veranstaltung nichts zu suchen", sagt Schwab. Zuständig für die Eröffnung vom kleinen Freimarkt ist das Bremer Wirtschaftsressort. Die Situation sei im Vorfeld mit den Haltern der Tiere besprochen worden, heißt es aus dem Ressort. "Beide haben sie aufgrund der Erfahrung der Tiere nicht als problematisch angesehen", teilte ein Sprecher mit.