Bremer Freikarte lässt Kassen der Freimarkt-Schausteller klingeln
Auf dem Freimarkt wurde in diesem Jahr an vielen Karussells mit der Gutschein-Karte für Kinder bezahlt. Sie mache etwa die Hälfte des Gesamtumsatzes aus, melden Schausteller.
"Wilde Maus", Kettenkarussell oder Autoscooter fahren – das geht bis zum Ende des Freimarkts am Sonntagabend wieder mit Gutschein. Denn viele Fahrgeschäfte akzeptieren auch in diesem Jahr wieder Freikarten-Geld. Die mit 60 Euro Guthaben aufgeladenen Gutscheine wurden im Land Bremen an alle Kinder und Jugendlichen im Alter bis 18 Jahre verschickt und können für Freizeitangebote an ausgewählten Orten in Bremen genutzt werden.
Dieses Jahr zeigt sich: Die Freikarte kommt besonders häufig auf dem Freimarkt zum Einsatz. Laut dem Projektbüro FamilienCard wurde die Freikarte auf dem Freimarkt bis zum vergangenen Mittwoch rund 82.150-mal eingelöst. Das entspreche einem Umsatz von 610.801 Euro, teilte das Projektbüro mit, das sich für den Bremer Senat um die Freikarte kümmert. Nach Angaben des Schaustellerverbandes Bremen beträgt der Umsatz, der damit über die Freikarte gemacht wurde, bis zu diesem Tag zwischen 45 und 55 Prozent des Gesamtumsatzes der Fahrgeschäfte auf dem Freimarkt.
Kettenkarussel bei Kindern besonders beliebt
Und die Zahlen werden aller Voraussicht nach steigen, denn noch nicht darin enthalten ist unter anderem das viel besuchte letzte Freimarkt-Wochenende. Doch auch der Zwischenstand zeigt: Die Freikarte ist der Renner auf dem Freimarkt.
Besonders häufig wurde sie eingesetzt für Kinderattraktionen wie das Kettenkarussel "Wellenflug" oder die Klein-Achterbahn "Tom, der Tiger". Aber auch Rundfahrgeschäfte wie "Break Dancer No. 2" und "Happy Sailor" waren bei den Kindern und Jugendlichen beliebt.
Eine Besucherin erzählt, das Volksfest sei für sie zum Ende des Jahres einfach eine gute Gelegenheit gewesen, den Rest des Guthabens einzulösen. Extra für den Freimarkt ausgespart habe ihre Tochter das Geld aber nicht. Eine andere Jugendliche auf dem Freimarkt erging es ähnlich:
Ich wäre eh auf den Freimarkt gegangen, so hat es einfach gut gepasst, dass noch etwas Guthaben übrig war.
17-Jährige
Mehr Fahrgeschäfte akzeptieren die Freikarte
Neu ist in diesem Jahr, dass die Freikarte an deutlich mehr Attraktionen eingesetzt werden kann: Es kann aus 47 Fahr- und Laufgeschäften gewählt werden, 20 davon sind Attraktionen für Kinder. Nicht dazu gehören Ausschank-, Verkaufs- oder Spielgeschäfte, wie etwa Schießbuden.
Im vergangenen Jahr hatte sich die Freikarte zunächst noch auf sechs Karusselle beschränkt. Das habe zu Unmut unter den Schaustellerinnen und Schaustellern, aber auch zu Verwirrungen für die Besucherinnen und Besucher, erinnert sich Rudolf Robrahn, Vorsitzender des Schaustellerverbandes Bremen. Es hatte sich gezeigt, dass der Andrang besonders bei den sechs in der Freikarte enthaltenen Betrieben groß war, sagte Robrahn. Durch die Teilnahme mehrere Attraktionen in diesem Jahr entzerre sich der Andrang der Menschen.
Schausteller freuen sich über zusätzliche Besucher
Auch die Schausteller selbst freuen sich über die Freikarte. "Das ist eine schöne Sache. Es kommen sogar noch mehr Leute als sonst", erzählt eine Mitarbeiterin der "Wilden Maus". Und nicht nur die Karusellbetreiber, sondern auch Ausschank-, Verkaufs- oder Spielgeschäfte profitieren von der Freikarte. Denn die Kinder besuchen den Freimarkt nicht alleine.
So konnten zusätzliche Besucherinnen und Besucher generiert werden, sagt Rudolf Robrahn vom Schaustellerverband.
Durch die Freikarte wurden Familienangehörige mobilisiert auch nach langer Zeit mal wieder auf die Veranstaltung zu kommen. So haben alle ihren Vorteil davon.
Rudolf Robrahn vom Bremer Schaustellerverband
Dieses Thema im Programm: buten un binnen, 22.10.2023, 19:30 Uhr