Fragen & Antworten

Wie lief die Freibadsaison in Bremen und Bremerhaven?

2 Jungen in einer Wasserfontäne im Bremer Schlosspark Freibad

Letzte Bremer Freibäder schließen — und sind zufrieden mit der Bilanz

Bild: Bremer Bäder

In Bremen schließen heute die letzten noch geöffneten Freibäder. Die Atmosphäre war laut der Betreibergesellschaft in diesem Sommer weitgehend friedlich. Eine Bilanz.

Das Stadionbad, das Horner Bad und das Bremerhavener Freibad Grünhöfe sind an diesem Sonntag zum letzten Mal in diesem Jahr geöffnet. In Grünhöfe lädt der Förderverein von 14 bis 17 Uhr zu Kaffee und Kuchen ein. Zeit für eine Bilanz.

Wie viele Badegäste sind diesen Sommer in die Freibäder gekommen?

In der Stadt Bremen haben die Drehkreuze am Eingang der Freibäder rund 193.000 mal geklickt. Mit Blick aufs Vorjahr ist das ein Plus von rund 35.000 Badegästen. Die Saison lief vom 1. Mai bis zum 15. September, an 128 Tagen waren die Freibäder offen. Das ist deutlich mehr als in der Vorjahressaison, da waren es nur 99 Tage. Die durchschnittliche Tagesbesucherzahl ist damit allerdings leicht gesunken. Ein Grund könnte das Wetter sein: In diesem Jahr gab es zwar mehr heiße Sommertage, 2023 gab es aber deutlich mehr Sonnenstunden pro Tag.

Im Bremerhavener Freibad Grünhöfe gab es laut dem Förderverein in diesem Sommer mehr als 20.000 Badegäste. Die offizielle Bilanz steht allerdings noch aus, sie dürfte laut dem Förderverein aber ähnlich wie im Jahr zuvor ausfallen.

Die Besucherzahlen der Freibäder in Bremen Stadionbad:    74.000 Horner Bad:    51.000 Schlossparkbad "Schlossi":     43.000 F r eibad Blumenthal:    25.000
Quelle: Bremer Bäder

Wie war die Sicherheitslage in den Freibädern?

Auf der Schulnotenskala eine zwei, also gut, sagt Bäder-Sprecherin Klose. Einerseits wurde das Bäderpersonal in Sachen Konfliktmanagement und Deeskalation geschult, andererseits waren erstmals durchgängig externe Sicherheitsleute im Einsatz. Die waren allerdings nicht als solche zu erkennen, sondern trugen die gleiche Kleidung wie das übrige Personal im Bad. Denn während sich manche Bad-Besucher durch Sicherheitspersonal eingeschüchtert fühlen könnten ("Hilfe, warum sind hier denn Sicherheitsdienst-Leute unterwegs?"), könnten wiederum andere darin eine Provokation sehen, erklärt Klose.

Die meisten Meinungsverschiedenheiten konnten laut Klose geregelt werden, bevor es zu einer Eskalation kam. Zu den typischen Problemen gehörten Streit unter Gästen und Verstöße gegen die Baderegeln.

Ein Problem wurde diese Saison mehrfach beobachtet: Kleinkinder irrten allein auf dem Parkplatz vor dem Schwimmbad wie etwa in Horn-Lehe umher, weil deren Eltern sie nicht beaufsichtigt hätten. Wegen verletzter Aufsichtspflicht hat das Freibadpersonal mehrmals Hausverbote erteilt. Auch fehlende oder falsche Badekleidung war ein Problem.

Wie sah es personell aus?

Gut, es gibt fünf neue Auszubildende bei den Bremer Bädern. Auch etliche Quereinsteiger, Rettungsschwimmer und Badeaufsichten konnten demnach für die Jobs begeistert werden. Für eine Person war es die letzte Freibad-Saison vor dem Ruhestand.

Gab es besondere Ereignisse?

Ja, einen traurigen. Mitte August ist ein 23-Jähriger nach einem Sprung vom Zehn-Meter-Turm des Stadionbads gestorben. Er war bei seinem Sprung so unglücklich aufgekommen, dass er an inneren Verletzungen starb. Der Fall wurde bundesweit diskutiert, eventuell kommen dabei strengere Nutzungsregeln heraus. Es war der erste tödliche Sprungunfall in Bremen.

Rückblick zu 2023: Wie Bremens Freibäder mit dem verregneten Sommer umgegangen sind

Bild: Radio Bremen

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  • Zu sehen ist ein Porträtfoto von Mario Neumann. Blaue Augen, relativ kurze, dunkelblonde Haare. Er hat die Arme verschränkt und lächelt.
    Mario Neumann Autor

Quelle: buten un binnen.

Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Nachrichten, 13. September 2024, 13 Uhr