Zeltstadt für Flüchtlinge in Bremen soll winterfest gemacht werden
- 319 Geflüchtete haben Zeltstadt in der Überseestadt am Donnerstag verlassen.
- Großteil kommt in Messehalle an der Bürgerweide unter.
- Grund für den Umzug waren eingefrorene Wasserleitungen und ausgefallene Heizungen.
Große Teile der Zeltstadt in der Bremer Überseestadt sind am Donnerstagvormittag geräumt worden. Grund ist die kalte Witterung, die zu Frostschäden und ausgefallenen Heizungen führte.
319 Geflüchtete haben die Zeltstadt verlassen. Das teilte das Bremer Sozialressort mit. Rund 200 von ihnen wurden in der Messehalle 4 an der Bürgerweide untergebracht. Familien mit Kindern sind in ein Gebäude in der Neustadt umgezogen. Einige weitere Personen sind nach Angaben des Sozialressorts privat untergekommen. Etwa 150 Menschen wollten die Zelte nicht verlassen und werden bis auf Weiteres dort bleiben.
Die Situation der Menschen, die in der Überseestadt untergebracht sind, hatte sich zuletzt zugespitzt. Die Wasserleitungen waren eingefroren, die Heizung fiel immer wieder aus. Nur eins von vier Großzelten konnte noch verlässlich beheizt werden. Nun sollen die Zelte am Wochenende winterfest gemacht werden, teilt das Sozialressort mit. Am Montag könnten die Geflüchteten zurück in die Zeltstadt.
CDU kritisiert Räumung
Die migrationspolitische Sprecherin der CDU-Bürgerschaftsfraktion, Sigrid Grönert, kritisierte die Räumung. "Das Aufnahmesystem für Flüchtlinge in Bremen ist den Herausforderungen im Winter derzeit nicht gewachsen und muss vom Senat zum Wohl der Menschen dringend verbessert werden." Der notgedrungene Umzug in die Messehalle 4 zeige, wie fragil das Unterbringungssystem für geflüchtete Menschen in Bremen immer noch sei.
Eigentlich sollte die Messehalle Geflüchtete aufnehmen, die über die Feiertage in Bremen erwartet werden. Derzeit kommen durchschnittlich rund 1.200 Menschen im Monat nach Bremen.
Dieses Thema im Programm: buten un binnen, 16. Dezember 2022, 19:30 Uhr