DGzRS-Spendenbüchse: Dann sind Bremer Senatoren zum Spenden verdonnert

Eine Spendenbüchse, die wie ein kleines Schiff aussieht, steht auf einem Runden Tisch in einem verzierten Saal.

DGzRS-Spendenbüchse: Dann sind Bremer Senatoren zum Spenden verdonnert

Bild: dpa | Sina Schuldt

Das kleine Seenotretter-Schiff gibt es nun seit 150 Jahren. Auch im Rathaus steht ein Exemplar – als Mahnung an die Senatoren. Wer sich nicht an eine Regel hält, muss spenden.

Ob in Eckkneipen, Praxen oder Museen: Das rot-weiße Sammelschiffchen der Seenotretter hat Kultstatus - und erfüllt auch nach 150 Jahren seinen Zweck. Die Schiffe sind gerade einmal 32 Zentimeter groß – und für die Einsätze in der Nord- und Ostsee doch unverzichtbar.

Die Schiffchen seien nach wie vor eine wichtige Einnahmequelle, meint Christian Stipeldey von der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) mit Sitz in Bremen.

Bis zu einer Million Euro sammeln die rund 13.000 Sammelschiffchen heute Jahr für Jahr für die rein spendenfinanzierte Arbeit der DGzRS.

Christian Stipeldey, Sprecher DGzRS

Vom U-Boot bis zur Zugspitze

Seenotrettungskreuzer "Hermann Rudolf Meyer" der Station Bremerhaven der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger
Im Jahr 2023 rückten die Schiffe der DGzRS nach eigenen Angaben mehr als 1.900 Mal aus. Bild: DGzRS (Archivbild)

Zehn Jahre nach ihrer Gründung entschieden die Seenotretter, spezielle Sammelbüchsen "in der Form kleiner geschmackvoller Böte" anfertigen zu lassen, wie es damals hieß. Seit 1875 sind die Sammelschiffchen im Einsatz, schon in den ersten Monaten wurden mehr als tausend Spendenbüchsen aufgestellt.

Inzwischen lassen sich die Sammelschiffchen sogar auf der Zugspitze, in einem U-Boot der Deutschen Marine und in Museen wie dem Miniaturwunderland in der Hamburger Speicherstadt finden, wie die DGzRS mitteilte. Auch im Senatssaal im Bremer Ratshaus sammelt ein Schiffchen Spenden, dort gibt es einen besonderen Brauch: Wer sein Handy vor der Senatssitzung nicht lautlos gestellt hat, muss für die Seenotrettung zahlen.

Früher Blech, heute Kunststoff

Mehr als 67.000 Schiffchen wurden seit 1875 allein für die DGzRS hergestellt. Die Form der Sammelschiffchen erinnert noch immer an die Ruderrettungsboote, mit denen die Seenotretter Ende des 19. Jahrhunderts zu ihren Einsätzen vor der deutschen Küste ausrückten. Anfangs noch aus Blech wurden die Schiffchen ab den 1960er Jahren aus Kunststoff gefertigt.

Die Seenotretter halten an ihrem Markenzeichen auch in Zukunft fest, betont Stipeldey. Nur minimal werden die Sammelschiffchen modernisiert. "Weil sich die Zahlungswege der Menschen ändern, haben sich auch die Sammelschiffchen modernen Zeiten angepasst." Mittels QR-Code nehmen die Schiffchen bargeldlose Zahlungen entgegen.

Diese Schiffchen sammeln seit 150 Jahren Spenden für Seenotretter

Bild: Radio Bremen

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Quelle: dpa.

Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Der Morgen, 2. Januar 2025, 9:40 Uhr