Bovenschulte bezeichnet Stahl-Aussage von Merz als "unverantwortlich"
Der CDU-Chef hatte erklärt, er glaube nicht an eine schnelle Umstellung der Stahlindustrie auf Wasserstoff. Bremens Bürgermeister meint, Merz gefährde damit tausende Jobs.
Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD) sagte, wer die ökologische Transformation der Stahlindustrie und die Zukunft mit Tausenden von Arbeitsplätzen infrage stelle, der schadet Bremen. Das Land und der Bund wollen den Umbau des Bremer Stahlwerks zu klimagerechter Produktion von Stahl mit einer Milliarden-Investition unterstützen.
Bundesweit kam auch von anderen SPD-Politikern Kritik an Merz' Aussagen. Grünen-Kanzlerkandidat Robert Habeck warf ihm vor, mit seiner Absage zu grünem Stahl den Industriestandort Deutschland zu gefährden. Er wies darauf hin, dass es für mit fossilen Energieträgern hergestellten "schwarzen Stahl" künftig keinen Markt mehr geben werde.
Merz verwies auf mangelnde Verfügbarkeit von Wasserstoff
Der CDU-Bundesvorsitzende hatte am Montag bei der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft (CDA) davor gewarnt, die Stahlherstellung durch eine ökologische Transformation zu verteuern.
Ich glaube persönlich nicht daran, dass der schnelle Wechsel hin zum Wasserstoff betriebenen Stahlwerk erfolgreich sein wird. Wo soll der Wasserstoff denn herkommen? Den haben wir nicht.
Friedich Merz, CDU-Kanzlerkandidat
Merz verwies mit seiner Aussage also auch auf die mangelnde Verfügbarkeit von Wasserstoff.
Bremer CDU reagiert auf Kritik von Bovenschulte
Die Bremer CDU hat die Kritik von Bovenschulte an Merz' Aussagen zurückgewiesen. Merz habe sich vielmehr für die klimagerechte Produktion von Stahl ausgesprochen, allerdings auf mögliche Schwierigkeiten bei der praktischen Umsetzung hingewiesen, heißt es von der CDU Bremen.
Quellen: buten un binnen, AFP und Reuters.
Dieses Thema im Programm: Bremen Vier, Vier News, 14. Januar 2025, 14 Uhr