Infografik
Diese 3 Highlights gehören zur Ausstattung der neuen "Polarstern II"
1,185 Milliarden Euro kostet das neue Forschungsschiff des Bremerhavener Alfred-Wegener-Instituts. Projektleiter Detlef Wilde spricht von einem "Spaceshuttle der Meere".
Nach 42 Jahren sind die Tage der "Polarstern" gezählt. Ein neues Forschungsschiff muss her. Das Bundesforschungsministerium hat den Bau des Nachfolgeschiffs bei ThyssenKrupp Marine Systems in Wismar in Auftrag gegeben. Wie seine Vorgängerin wird auch die "Polarstern II" ganzjährig in der Arktis und Antarktis im Einsatz sein, damit die Forscher Daten aus den am stärksten vom Klimawandel betroffenen Regionen liefern können.
Die wichtigsten Daten zur "Polarstern II"
In den vergangenen vier Jahrzehnten hat sich technisch einiges getan. Die "Polarstern II" wird einige Neuerungen an Bord haben. "Es ist so eine Art Spaceshuttle der Meere", sagt Detlef Wilde, Projektleiter am Bremerhavener Alfred-Wegener-Institut (AWI).
1 Ein "Moonpool" bietet jederzeit Zugang zum Wasser
Das Arbeitsdeck der "Polarstern II" erhält laut AWI "eine beeindruckende Neuerung": Ein sogenannter "Moonpool", ein Schacht im Rumpf des Schiffes, bietet einen ungestörten Zugang zum Wasser, selbst wenn das Schiff von Meereis umschlossen ist. Wie durch einen Brunnen können die Forscher über ein Windensystem verschiedene Geräte ins Wasser hinabgelassen, um Proben zu nehmen und Daten zu sammeln.
Der Moonpool ermöglicht den sicheren Einsatz von Geräten direkt durch das Schiff, selbst im dicksten Meereis.
Detlef Wilde, Projektleiter "Polarstern II"
2 Unterwasserroboter erleichtern die Arbeit
Laut AWI sind Unterwasserroboter auf Forschungsschiffen selten. Die neue "Polarstern II" wird mit verschiedenen modernen Robotiksystemen ausgestattet. Diese unterschiedlichen Roboter können auf bis zu 6.000 Metern Tiefe eingesetzt werden. Sie sind mit Sonartechnik, verschiedenen Kameras und Greifarmen ausgestattet. So können sie für Erkundungsfahrten, Meeresboden-Kartierungen und Probenentnahmen eingesetzt werden.
Ein Rundgang über das Forschungsschiff "Polarstern"
3 Drohnen übernehmen Aufgaben der Forscher
Auf der "Polarstern II" wird es in der Nähe der Bordhelikopter einen eigenen Bereich für eine Drohnen-Flotte geben. Neben marktüblichen, wenige hundert Gramm wiegenden Kameradrohnen sind auch Fluggeräte in Planung, die bis zu 250 Kilogramm schwer sind. Diese hochspezialisierten Geräte sind beispielsweise mit Laserscannern ausgerüstet, die dreidimensionale Modelle der Eisoberfläche liefern. Zusätzlich sind sogenannte Lastendrohnen mit bis zu drei Metern Durchmesser geplant. Diese können dann sogar Proben aus Luft, Eis oder Wasser nehmen, so dass keine Forscher auf das Eis müssen.
Quelle: buten un binnen.
Dieses Thema im Programm: buten un binnen, 14. Januar 2025, 19.30 Uhr