Sind psychisch kranke Straftäter in Bremen sicher genug untergebracht?

Ein Straftäter steht vor einem vergitterten Fenster in einer Klinik für Forensische Psychiatrie

Bringt Bremen psychisch kranke Straftäter sicher genug unter?

Bild: dpa | Patrick Pleul

Mit dieser Frage befasst sich heute die Gesundheitsdeputation. Im Dezember konnten in Bremen zwei als gefährlich geltende Straftäter aus einer Einrichtung fliehen.

Bremens Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard (Linke) will am Nachmittag über die Unterbringung von Straftätern mit psychischen Erkrankungen informieren. Anlass für ihren Bericht in der Gesundheitsdeputation sind Nachfragen von CDU und FDP. Beide Fraktionen wollten wissen, wie es dazu kommen konnte, dass im vergangenen Dezember zwei Straftäter aus der forensischen Klinik in Bremen-Ost flüchten konnten.

Schutz der Bevölkerung

Vor dem Vorfall waren laut Gesundheitsbehörde die Auflagen für die beiden psychisch kranken Straftäter gelockert worden. Als sie Anfang Dezember Ausgang mit einer Mitarbeiterin außerhalb der Klinik hatten, nutzten sie die Chance, zu flüchten. Drei Tage später konnten sie in Frankreich gefasst werden. Beide Männer galten als äußerst gewaltbereit.

CDU und FDP fordern jetzt, dass solche Vorfälle in Zukunft verhindert werden und dass der Schutz der Bevölkerung sichergestellt wird. Im Jahr 2024 waren insgesamt sechs Straftäter geflüchtet, drei weniger als im Jahr davor. Das geht aus der Antwort an CDU und FDP hervor.

Über 160 straffällige Patienten

Die Lockerung der Auflagen sind Teil der Therapie, die Straftäter auf ein Leben danach vorzubereiten. In der Forensischen Klinik der Gesundheit Nord sind zur Zeit 163 straffällige Patienten untergebracht.

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Autorin

  • Heike Zeigler
    Heike Zeigler

Dieses Thema im Programm: Bremen Zwei, Nachrichten, 14. Januar 2025, 8 Uhr