Standdatum: 23. September 2024.

Bürgerinitiative klagt erneut gegen Klimaschutzsiedlung in Bremen-Vahr

Bürgerinitiative klagt gegen Bebauung auf ehemaligem Kleingartengebiet

Bild: Radio Bremen | Alexander Schnackenburg

Die Initiative "Klimawald Gete-Vahr" hat eine Klage beim Oberverwaltungsgericht gegen die Bebauung eines ehemaligen Kleingartengebiets eingereicht.

Modell einer Wohnsiedlung — Das Modell zeigt, wie die Klimaschutzsiedlung in der Vahr einmal aussehen soll. Bild: Gete Projekt GmbH

Im Juni hatte die Stadtbürgerschaft den entsprechenden Bebauungsplan beschlossen. Demnach sollen auf dem rund 26.000 Quadratmeter großen Grundstück an der Konrad-Adenauer-Allee in der Vahr Wohnungen und Reihenhäuser entstehen. Insgesamt handelt es sich um 120 Wohneinheiten. Außerdem sind ein Kindergarten und ein Altenheim geplant.

Bürgerinititiative hatte schon einmal Erfolg

Die Bürgerinitiative kritisiert, dass für das Bauvorhaben ein Naturhabitat zerstört werde, in dem geschützte Vogelarten leben. Die Bürgerinititiative hatte bereits einmal Erfolg mit einer Klage gegen das Projekt: Im Jahr 2022 hatte das Oberverwaltungsgericht den ursprünglichen Bebauungsplan für unwirksam erklärt. Die Bürgerschaft änderte den Plan daraufhin.

Das ist eine Klimaschutzsiedlung

Eine Klimaschutzsiedlung setzt auf niedrigen Energieverbrauch, erneuerbare Energien und eine ganzheitliche Quartiersplanung, teilt die gemeinnützige Klimaschutzagentur Bremer Energiekonsens mit. Die Agentur ist die zuständige Anlaufstelle im Land Bremen für die Vergabe des Labels "Klimaschutzsiedlung".

Bei diesem Label handelt es sich laut Alina Fischbeck vom Bremer Energiekonsens um ein Zertifikat, mit dem Bauherren werben könnten. Das Label stehe für hohen Wohnkomfort und niedrige Energiekosten. Klimaschutzsiedlungen ließen sich sowohl im Bestand planen als auch neu errichten. Die Energiestandards zur Zertifizierung neuer Klimaschutzsiedlungen würden vom Bremer Energiekonsens regelmäßig angepasst. Derzeit verursache eine Klimaschutzsiedlung über 50 Prozent weniger Kohlendioxid-Emissionen als eine vergleichbare Siedlung nach gesetzlichen Standards.