HintergrundStanddatum: 28. Juli 2024.Autorinnen und Autoren:
Teresa Benke und
Marcel Foltmer
Gewitter, Regen oder Sonne: Was verraten Wolken über das Wetter?
Wettergespräch vom 23. Juli, 8:20 Uhr
Bild: dpa | Florian Gaertner
In Bremen gibt es verhältnismäßig selten einen wolkenlosen Himmel zu sehen. Doch welche Wolken-Art verursacht eigentlich welches Wetter? Wir machen Sie zum Experten.
Auch wenn es auf den ersten Blick nicht unbedingt so wirkt, gibt es eine große Anzahl verschiedener Wolken. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) differenziert zwischen zehn Wolkengattungen, 14 Wolkenarten, neun Wolkenunterarten und neun Sonderformen – wichtig sind fürs Erste die Wolkengattungen.
Diese Cumulus-Wolken sind Vorboten für gutes Wetter.
Bild: Imago / Gottfried Czepluch
Die Unterscheidung dieser Wolkengattungen basiert vor allem auf deren Aussehen. Dieses hängt laut dem Internationalen Wolkenatlas der Weltorganisation für Meteorologie von der Art, Größe, Anzahl und der Verteilung ihrer Bestandteile ab. Außerdem hat die Farbe und Intensität der Lichtquelle, also die Sonne oder der Mond, einen Einfluss auf das Aussehen der Wolke.
Das sind die 10 Wolkengattungen
Die Wolkengattungen werden anhand ihres Aussehens und der Höhe – also der Wolken-Stockwerke –, in der sie vorzufinden sind, unterschieden. Im Internationalen Wolkenatlas lassen sich detaillierte Beschreibungen der Charakteristika der einzelnen Gattungen finden. Wir verraten, wie Sie die Wolken unterscheiden – und welche Wolke ein Gewitter ankündigt.
Cirrus-Wolken deuten oft auf schlechtes Wetter hin.
Bild: dpa | Victor Lisitsyn
Die Cirrus-Wolke gehört zur Familie der hohen Wolken. Diese Wolken findet man in einer Höhe von zehn bis zwölf Kilometern. Cirrus-Wolken erscheinen in Form schmaler, weißer Bänder oder Fäden beziehungsweise weißer Flecken. Oft kündigen sie ein Tiefdruckgebiet an, deswegen gelten sie als Schlechtwetterboten.
Cirrocumulus-Wolken können im Sommer ein Gewitter ankündigen.
Bild: dpa | Zoonar/Manfred Ruckszio
Die Cirrocumulus-Wolke gehört ebenfalls zur Familie der hohen Wolken. Diese Wolken findet man in einer Höhe von zehn bis zwölf Kilometern. Die Cirrocumulus-Wolken sind dünne, weiße Flecken oder Felder am Himmel und haben keinen eigenen Schatten. Im Sommer kündigen diese Wolken oft ein Gewitter an.
Die Cirrostratus-Wolke ist häufig Vorbote von schlechtem Wetter.
Bild: dpa | Snowfield Photography
Auch die Cirrostratus-Wolke ist Teil der Familie der hohen Wolken. Diese Wolken findet man in einer Höhe von zehn bis zwölf Kilometern. Besonders an den Cirrostratus-Wolken ist ihr durchscheinendes und glattes Aussehen. Oft wirken sie wie eine Art Schleier am Himmel. Die Cirrostratus-Wolken hängen mit einer Warmfront zusammen und sind deshalb oft Vorboten von schlechtem Wetter.
Altocumulus-Wolken können sowohl für gutes als auch für schlechtes Wetter stehen.
Bild: dpa | imagebroker/Helmut Meyer zur Cap
Die Altocumulus-Wolke gehört zu den mittelhohen Wolken. Diese Wolkenfamilie befindet sich zwischen sechs und acht Kilometern Höhe. Sie erscheinen in Form von oft schuppig wirkenden, grau oder weißen Flecken beziehungsweise Feldern am Himmel. Sie können sowohl gutes als auch schlechtes Wetter ankündigen. Quellen sie in die Höhe kann dies ein anstehendes Gewitter bedeuten. Befinden sie sich auf einem mittelhohen Gebiet, können sie das Ende eines Regenschauers ankündigen.
Die Altostratus-Wolke geht oft mit Dauerniederschlag einher.
Bild: dpa | Imagebroker/Frank Schneider
Auch die Altostratus-Wolke ist Teil der Familie der mittelhohen Wolken. Diese Wolkenfamilie befindet sich zwischen sechs und acht Kilometern Höhe. Diese Wolken wirken oft streifig oder faserig. Die gräulichen oder bläulichen Wolkenfelder bedecken den Himmel oft ganz. Sie kündigen Dauerniederschlag an – dies kann sowohl Regen als auch Schnee, Graupel oder Hagel bedeuten.
Die Nimbostratus-Wolke kennt man als Regenwolke.
Bild: dpa | Imagebroker/Sylvio Dittrich
Die Nimbostratus-Wolke gehört zu den sich senkrecht erstreckenden Wolken. Sie schweben relativ nah am Erdboden, sind dunkelgrau und formen eine Schicht. Die Wolken sind als Regenwolken bekannt.
Stratocumulus-Wolken können bei jedem Wetter am Himmel zu sehen sein.
Bild: Simon Eugster
Stratocumulus-Wolken gehören zur Familie der tiefen Wolken. Diese befinden sich in einer Höhe von zwei bis sechs Kilometern. Stratocumulus-Wolken sind graue oder weißliche Flecken und Felder. Oft weisen sie dunkle Stellen auf. Die Wolken können bei allen Wetterlagen auftreten – und verraten also wenig über das Wetter.
Stratus-Wolken bedeuten oft Sprühregen oder Schnee.
Bild: dpa | Photopqr/Le Courrier de L'Ouest/Aurelien Breau
Die Stratus-Wolken gehören zur Familie der tiefen Wolken. Diese befinden sich in einer Höhe von zwei bis sechs Kilometern. Sie erscheinen in Form einer durchgängigen grauen Wolkenschicht. Die Wolken hängen oft mit Schnee und Sprühregen zusammen.
Die Cumulus-Wolken kündigen gutes Wetter an.
Bild: dpa | Victor Lisitsyn
Die Cumulus-Wolke gehört zu den sich senkrecht erstreckenden Wolken. Diese Wolken sind oft scharf abgegrenzt und erscheinen bei Sonnenschein in einem strahlenden Weißton. Wer diese Wolken am Himmel sieht, kann sich freuen: Sie kündigen gutes Wetter an.
Cumulonimbus-Wolken weisen auf ein bevorstehendes Gewitter hin.
Bild: dpa | CTK/Richard Mundl
Auch die Cumulonimbus-Wolke gehört zu den sich weit erstreckenden Wolken. Diese Wolken sind sehr massig und dicht. Umgangssprachlich werden sie auch Gewitterwolke genannt und kündigen somit ein Gewitter an.
Welche Wolke kündigt ein Gewitter an?
Wer sich nicht durch die Übersicht geklickt hat, erfährt die wichtige Info hier: Eine Gewitterwolke, fachsprachlich Cumulonimbus genannt, ist bei leicht bewölktem Himmel gut zu identifizieren. Im frühen Stadium hat sie, wie der Deutsche Wetterdienst erklärt, meist die Form eines Blumenkohls und scheint durch die Sonne sehr hell. Außerdem wächst die Wolke in die Höhe. Sobald sie allerdings eine Höhe erreicht hat, in der die Luft in der Wolke die Umgebungstemperatur nicht mehr überschreitet, kann sie nicht mehr höher steigen und wächst dann nur noch in die Breite. Hier bildet sich am oberen Teil dann ein sogenannter Amboss.
Wenn Gewitterwolken anrollen, kann man sie häufig am typischen "Amboss" erkennen.
Bild: Imago / Gottfried Czepluch
Kurz vor dem Gewitter erscheinen die Wolken laut dem Deutschen Wetterdienst dann oft sehr dunkel. Zunächst kann ihre Struktur noch klar definiert sein, zu einem späteren Zeitpunkt wirken sie aber turbulent. Auch eine Bogenform kommt oft vor. Die dunkle Farbe der Wolken deutet auf einen anstehenden Regenschauer hin. Die vielen Regentropfen in der Wolke machen sie undurchlässig für das Sonnenlicht, wodurch dann die dunkle Wirkung entsteht.
Wie entstehen Wolken überhaupt?
Eine Wolke besteht aus einer großen Anzahl von winzigen Eis- oder Wassertropfen. Wie der Internationale Wolkenatlas erklärt, schweben diese im Normalfall in der Luft und berühren dabei nicht den Erdboden. Wolken entstehen, wenn die Luft durch den von der Sonne erwärmten Boden aufgeheizt wird und somit nach oben steigt. Dabei bindet sie Wasserdampf, der ab einer bestimmten Höhe – wenn die Luft wieder abgekühlt ist – kondensiert. Dadurch kommt es zur Bildung der Wasser- und Eiströpfchen, aus denen sich schließlich die Wolke zusammensetzt.
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