4 Bauprojekte in Bremens City: Wie ist der Stand bei Domshof und Co.?
![Bild: Radio Bremen/dpa | Alexander Schnackenberg/Inès Schumann/Senatorin für Wirtschaft, Häfen und Transformation/phototek/Florian Gaertner Collage zeigt 4 Orte der Bremer Innenstadt, die umgestaltet werden sollen: Domsheide/Karstadtgebäude/Domshof und das Parkhaus Mitte.](/bilder/bauprojekte-innenstadt-bremen-100~_v-2560x1440_c-1738839199415.jpg 2560w, /bilder/bauprojekte-innenstadt-bremen-100~_v-2240x1260_c-1738839199415.jpg 2240w, /bilder/bauprojekte-innenstadt-bremen-100~_v-1920x1080_c-1738839199415.jpg 1920w, /bilder/bauprojekte-innenstadt-bremen-100~_v-1600x900_c-1738839199415.jpg 1600w, /bilder/bauprojekte-innenstadt-bremen-100~_v-1280x720_c-1738839199415.jpg 1280w, /bilder/bauprojekte-innenstadt-bremen-100~_v-1120x630_c-1738839199415.jpg 1120w, /bilder/bauprojekte-innenstadt-bremen-100~_v-960x540_c-1738839199415.jpg 960w, /bilder/bauprojekte-innenstadt-bremen-100~_v-800x450_c-1738839199415.jpg 800w, /bilder/bauprojekte-innenstadt-bremen-100~_v-640x360_c-1738839199415.jpg 640w, /bilder/bauprojekte-innenstadt-bremen-100~_v-512x288_c-1738839199415.jpg 512w, /bilder/bauprojekte-innenstadt-bremen-100~_v-320x180_c-1738839199415.jpg 320w, /bilder/bauprojekte-innenstadt-bremen-100~_v-256x144_c-1738839199415.jpg 256w, /bilder/bauprojekte-innenstadt-bremen-100~_v-160x90_c-1738839199415.jpg 160w)
Parkhaus Mitte, Domsheide, Kaufhof-Gebäude – die Bremer Innenstadt befindet sich im Wandel. Wir geben einen Überblick zu den großen Bauvorhaben der kommenden Jahre.
1 Neubau am Parkhaus Mitte
Dort, wo aktuell nur Autos über kurz oder lang ein Zuhause finden, sollen künftig Geschäfte, Restaurants und Wohnungssuchende in ein neues Gebäude einziehen. Bausenatorin Özlem Ünsal (SPD) sprach bei der Vorstellung der Entwürfe für das Parkhaus-Gelände von einem "Wendepunkt für die Bremer City". Im nächsten Schritt unternimmt nun die zuständige Stadtentwicklungsgesellschaft Brestadt umfassende Untersuchungen auf dem Gelände, unter anderem zur Statik des Parkhauses und der Lage der Versorgungsleitungen.
Wann im Anschluss die Abbrucharbeiten beginnen, ist momentan unklar. "Bevor all diese Schritte nicht geklärt sind, kann keine verbindliche Aussage zum Startzeitpunkt des Rückbaus erfolgen", teilt Brestadt-Sprecherin Anna Dierks auf Anfrage von buten un binnen mit. Klar ist hingegen, dass bis zum fertigen Parkhaus-Nachfolger noch einige Jahre vergehen werden – mit einem Abschluss der Bauarbeiten rechnet die Senatspressestelle erst ab 2028.
2 Der Domshof
An der Umgestaltung des Bremer Domshofs scheiden sich seit Jahren, wenn nicht Jahrzehnten die Geister. Eine im jüngsten Entwurf vorgesehene Fahrradgarage, für die der Weltkriegsbunker unter dem Domshof dienen sollte, ist endgültig vom Tisch. Auch eine angedachte Düne stieß auf wenig Gegenliebe. Manch Kritiker sah in der künstlichen Rampe gar eine Gefahr für den bremischen Welterbe-Status.
Trotz der Querelen gehen die Planungen "wie vereinbart voran", teilt das Wirtschaftsressort auf Anfrage mit: "Der Entwurf wurde überarbeitet und an die von den beteiligten Ressorts beschlossenen Änderungen angepasst", sagt Sprecher Christoph Sonnenberg. Diese umfassen sowohl die Dünen-Rampe, die offenbar kleiner als ursprünglich geplant ausfallen soll, als auch den sogenannten Genusspavillon. Der war bereits beim Open Space im vergangenen Sommer aufgebaut und soll künftig dauerhaft auf den Domshof ziehen.
![Bild: Senatorin für Wirtschaft, Häfen und Transformation Visualisierter Gestaltungsentwurf für den Bremer Domshof](/bilder/domshof-entwuerfe-102~_v-2560x1440_c-1709564159279.jpg 2560w, /bilder/domshof-entwuerfe-102~_v-2240x1260_c-1709564159279.jpg 2240w, /bilder/domshof-entwuerfe-102~_v-1920x1080_c-1709564159279.jpg 1920w, /bilder/domshof-entwuerfe-102~_v-1600x900_c-1709564159279.jpg 1600w, /bilder/domshof-entwuerfe-102~_v-1280x720_c-1709564159279.jpg 1280w, /bilder/domshof-entwuerfe-102~_v-1120x630_c-1709564159279.jpg 1120w, /bilder/domshof-entwuerfe-102~_v-960x540_c-1709564159279.jpg 960w, /bilder/domshof-entwuerfe-102~_v-800x450_c-1709564159279.jpg 800w, /bilder/domshof-entwuerfe-102~_v-640x360_c-1709564159279.jpg 640w, /bilder/domshof-entwuerfe-102~_v-512x288_c-1709564159279.jpg 512w, /bilder/domshof-entwuerfe-102~_v-320x180_c-1709564159279.jpg 320w, /bilder/domshof-entwuerfe-102~_v-256x144_c-1709564159279.jpg 256w, /bilder/domshof-entwuerfe-102~_v-160x90_c-1709564159279.jpg 160w)
Sobald die Planungsunterlagen fertiggestellt sind, gehen sie an die zuständigen politischen Gremien. Wann die Bauarbeiten beginnen und wie sie im Einzelnen ablaufen, soll laut Ressort in den kommenden Wochen abgestimmt werden.
Einen beträchtlichen Einfluss auf die nächsten Schritte nimmt jedoch ein Feiertag ein. Denn im kommenden Jahr zelebriert Deutschland den Einheitstag in Bremen – und zwar, so ist es zumindest geplant, auf dem Domshof. Sich dem Land und der anreisenden Politik-Prominenz als Baustelle zu präsentieren, ist offensichtlich keine Option. Vielmehr stehen ein schrittweises Vorgehen oder ein Baustart erst nach dem 3. Oktober 2026 im Raum.
Die Detailplanung muss klären, ob ein Teil des Umbaus bis dahin abgeschlossen sein kann oder ob die Bauarbeiten erst nach dem Feiertag beginnen.
Christoph Sonnenberg, Sprecher des Wirtschaftsressorts
3 Die Domsheide
Immerhin bei der Glocke scheint die Zukunft geklärt: Unlängst wurde der Gewinner-Entwurf für die Modernisierung vorgestellt. Bis 2030 sollen die Renovierungsarbeiten abgeschlossen sein.
Eine Frage aber erhitzt weiter wie eh und je die Bremer Gemüter: Soll es davor weiter wie gehabt zwei Domsheide-Haltestellen geben? Oder doch nur einen zentralen Haltepunkt vor dem Konzerthaus? Die rot-grün-rote Koalition hat ihre Entscheidung längst getroffen: Vor einem Jahr stimmte der Senat einer Vorlage von Verkehrssenatorin Ünsal (SPD) zu, nach welcher der Status quo weitgehend beibehalten wird. "Seitdem wurde das Projekt neu aufgesetzt, unter anderem mit einer erneuten Vorplanung und der Einbindung relevanter Akteure", teilt Ressortsprecher Aygün Kilincsoy auf Anfrage mit.
Dass sich durch die Pläne der Abstand zwischen den Haltestellen weiter vergrößern würde, sorgte zuletzt jedoch für Unmut – vor allem bei Behindertenvertretern, die gar mit einer Klage drohten. Und der Widerstand scheint ungebrochen. "Die Bereitschaft, ein Verfahren anzustrengen, muss schon als sehr hoch eingeschätzt werden", sagte Bremens Landesbehindertenbeauftragter Arne Frankenstein.
Das Bauressort ist sich des Risikos einer juristischen Auseinandersetzung bewusst. "Klagen im Planfeststellungsverfahren sind natürlich nicht auszuschließen", sagt Sprecher Kilincsoy. In dem Zusammenhang verweist er zudem auf "die Detailbetrachtung zur Barrierefreiheit", die ergeben habe, dass "beide Varianten Stärken und Schwächen aufweisen". Allerdings seien sowohl der eine als auch der andere Vorschlag als barrierefrei eingestuft worden.
Frankenstein hingegen erkennt in den jüngsten Überarbeitungen "keine substanziellen Verbesserungen, sondern nur Ergebniskosmetik". Der Landesbehindertenbeauftragte verweist stattdessen auf die kürzlich veröffentlichten Zukunftspläne rund um die Glocke. Denn danach würde eine Anlieferung des Konzerthauses künftig nicht mehr von der Vorder-, sondern von der Rückseite erfolgen.
Der Platz für eine Haltestelle wäre also da.
Arne Frankenstein, Landesbehindertenbeauftragter Bremen
Schon bald könnte jedoch neuer Schwung in die Debatte kommen: Nach einem buten un binnen vorliegenden Papier soll ein Gestaltungsgremium die weiteren Planungsschritte rund um die Domsheide entwickeln und aufeinander abstimmen. Das erste Treffen ist demnach für Mitte März anberaumt.
4 Das alte Kaufhof-Gebäude
37 Millionen Euro – für diese Summe erwarb Bremen im November das ehemalige Kaufhof-Gebäude. In SPD-Kreisen war von einer "Jahrhundert-Chance" die Rede. Zumal sich ohnehin einiges tut am Hanseatenhof: Vor einem halben Jahr gab Investor Marco Bremermann den Kauf des ehemaligen C&A-Gebäudes bekannt. Der sechsstöckige Bau soll künftig vielfältig genutzt werden, unter anderem für Büros, Einzelhandel und Wohnungen.
Was auf dem Areal gegenüber entstehen soll, ist laut der zuständigen Stadtentwicklungsgesellschaft Brestadt allerdings noch unklar. "Aufgrund des aktuellen Entwicklungsstandes können derzeit keine konkreten Aussagen getroffen werden", sagte Sprecherin Dierks auf Nachfrage.
Offen ist ebenso, was überhaupt mit dem jetzigen Bau geschieht. Medienberichte, laut denen feststehe, dass das Gebäude erhalten bleiben soll, wies Dierks zurück. "Hierzu wurde keine abschließende Vorentscheidung getroffen", so die Brestadt-Sprecherin. Neben einem Umbau oder einem kompletten Neubau ist demnach auch ein Teilabriss mit anschließender Sanierung denkbar.
Noch zu entwickelnde Varianten müssen dem Vergleich unter Berücksichtigung der Dimensionen Zeit, Kosten, Nutzen standhalten.
Anna Dierks, Brestadt-Sprecherin
Aktuell prüft die Brestadt, ob es Möglichkeiten für eine Zwischennutzung gibt. Dies betrifft vor allem die unteren drei Ebenen. Die Brestadt führt dazu Gespräche mit den Mietern – etwa Saturn und dem Go-Asia-Supermarkt –, die darin vorerst weiter ihren Sitz haben. Eine Umsetzung soll noch im Laufe des Jahres erfolgen, so Sprecherin Dierks.
Bremen kauft das Kaufhof-Gebäude in Bremens Innenstadt
Quelle: buten un binnen.
Dieses Thema im Programm: buten un binnen, 4. Februar 2025, 19:30 Uhr