Zahl der Tierversuche in Bremen und Niedersachsen zurückgegangen

Ratte in einem Käfig

Zahl der Tierversuche in Bremen und Niedersachsen zurückgegangen

Bild: Imago | Bernd Friedel

Laut dem Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit in Hannover gab es im Vorjahr 238 Anträge, von denen wenige nicht genehmigt wurden. Im Jahr davor waren es 252.

In Bremen wurden nach Angaben der Gesundheitsbehörde im vergangenen Jahr drei Tierversuchsanträge genehmigt, 2023 sechs und 2022 vier. Drei Viertel der eingesetzten Tiere seien 2023 Fische gewesen.

Tierversuche stehen in der Kritik, weil sie häufig zu Leid oder zum Tod von Tieren wie beispielsweise Mäusen, Ratten, Kaninchen oder Fischen führen. Aus Sicht der Medizin sind sie unverzichtbar in der Grundlagenforschung. Getestet werden unter anderem neue Wirkstoffe für Medikamente sowie die Giftigkeit von Chemikalien.

Mittlerweile wurden Alternativen entwickelt. Das niedersächsische Wissenschaftsministerium fördert einen Forschungsverbund, der es sich zum Ziel gesetzt hat, Tierversuche zu ersetzen beziehungsweise zu reduzieren sowie die Belastung der eingesetzten Tiere zu minimieren.

Ärzte gegen Tierversuche kritisieren Hirnversuche an Affen

Der Verein Ärzte gegen Tierversuche hält die Zahl der Tierversuche trotz des Rückgangs der Genehmigungen für viel zu hoch. Die Organisation kritisiert unter anderem Hirnversuche an Affen, wie sie an der Universität Bremen betrieben werden. 

"Solche Versuche sind nicht nur grausam für die Tiere, sondern auch völlig irrelevant für Menschen", sagt Gaby Neumann, Sprecherin von Ärzte gegen Tierversuche. Viel aussagekräftiger seien Technologien, die auf menschlichen Daten oder Zellen basierten, zum Beispiel Computermodelle oder Multi-Organ-Chips. Zudem könnten bei Studien mit gesunden Menschen und Patienten auch elektrophysiologische oder bildgebende Verfahren genutzt werden. 

Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version dieser Meldung hieß es fälschlicherweise, es habe stehe noch eine gerichtliche Entscheidung zu Affenversuchen aus. Das haben wir korrigiert.

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Quelle: dpa.

Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Nachrichten, 15. April 2025, 9 Uhr