So könnte das Bremer Konzerthaus "Glocke" bis 2030 aussehen
Architekturwettbewerb bringt neue Ideen für die Bremer Glocke hervor
Rund 200.000 Besucherinnen und Besucher zählt das Konzerthaus jährlich. Nun soll es modernisiert werden. Bei einem Architekturwettbewerb wurde jetzt der Gewinner-Entwurf gekürt.
Wie sieht der Gewinner-Entwurf aus?
Der Entwurf des Büros JSWD Architekten aus Köln und GINA Barcelona aus Barcelona sieht neben mehr Barrierefreiheit und besseren Brandschutz auch eine bessere Belieferung der Gastronomie vor. Wie genau das aussehen kann, steht noch nicht fest. Das liegt aber auch daran, dass einige Stufen erst beim Umbau festgelegt werden, hieß es bei der Präsentation des Gewinner-Entwurfs. Auch ein Musikerlebnisraum als dritter Konzertsaal und Workshopräume sind dort zu finden. Damit sollen in Zukunft auch neue Veranstaltungsformate ermöglicht werden, so die Senatspressestelle.
So könnte die Glocke aussehen
Warum muss die Glocke überhaupt renoviert werden?
Die letzte Renovierung der Glocke geschah in den 90ern. In erster Linie geht es vor allem darum, den Brandschutz zu gewährleisten und für mehr Barrierefreiheit zu sorgen. Auch die Straßenbahn-Schienen vor der Glocke sollen durch sogenannte Flüsterschienen ersetzt werden. Dass Bremen die Modernisierung stemmen müsse, sagte vor knapp einem Jahr noch Bremens Bürgermeister und Kultursenator Andreas Bovenschulte (SPD). Sonst könne das Konzerthaus nicht mehr mit vergleichbaren Häusern mithalten. Bei der Präsenation des Gewinner-Entwurfs im kleinen Saal der Glocke am Donnerstagabend betonte Bovenschulte erneut: "Was wir hier planen ist ein Unterschied zwischen der Pflicht, also Barrierefreiheit und Brandschutz, und der Kür, also einem dritten Konzertsaal."
Wie teuer wird der Umbau?
"Das steht noch nicht fest, im Sommer wissen wir mehr", sagt Bremens Wirtschaftssenatorin Kristina Vogt (Die Linke). Vorab hatte der Bund bereits 40 Millionen Euro in Aussicht gestellt – unter der Bedingung, dass Bremen dieselbe Summe beisteuert. Die reine Renovierung soll bereits 53 Millionen Euro kosten, schätzte der Senat im vergangenen Jahr. Bremen kann für seinen Anteil nicht nur öffentliche Gelder verwenden – Spenden sind ebenfalls erlaubt. Damit soll es Bremen trotz der aktuellen Haushaltslage möglich gemacht werden, das Konzerthaus zu unterstützen. Von der Höhe dieser Spenden ist auch abhängig, wie der Gewinner-Entwurf umgesetzt wird.
Was sind die nächsten Schritte?
Bis zum Sommer müssen noch einige offene Fragen geklärt werden, Fachgutachten müssen erstellt werden und ein Unternehmen zur Projektsteuerung gefunden werden, hieß es auf der Veranstaltung. Im Sommer soll der grobe Plan dann stehen. Bis Ende 2026 muss das Land Bremen den Antrag an den Bund für die in Aussicht gestellten 40 Millionen Euro gestellt haben. Aktuell wird mit dem Start der Umbauarbeiten für Ende 2027 gerechnet, bis 2030 sollen sie abgeschlossen sein.
Ist die Glocke dann in der Zeit geschlossen?
Das ist derzeit ebenfalls noch nicht klar. Vogt betonte bei dem Treffen allerdings, dass es eine Ausweichmöglichkeit geben wird für mögliche Konzerte und Veranstaltungen.
Dieses Thema im Programm: Bremen Zwei, Der Morgen, 7.2., 7.35 Uhr