Arbeitgeber und Verdi streiten in Bremen um Geld für Hafenarbeiter
Nach mehreren Warnstreiks verhandeln die Seehafenbetriebe und die Gewerkschaft Verdi in Bremen. Dort trafen sich rund 200 Hafenarbeiter zu einer Kundgebung.
Im Tarifkonflikt der Seehafenbetriebe verhandeln Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite seit Donnerstagmorgen in Bremen. Die vierte Verhandlungsrunde ist bis Freitagabend geplant, teilten der Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe (ZDS) und die Gewerkschaft Verdi mit.
Der Tarifstreit wird begleitet von mehreren Warnstreiks. Am Morgen legten die Hafenarbeiter in Brake die Arbeit nieder. "Der Streik läuft seit 6 Uhr und dauert voraussichtlich bis in den Abend hinein", sagte ein Sprecher der Gewerkschaft Verdi. "Die Beteiligung ist sehr gut."
Die Beschäftigten aus Brake, Bremerhaven und Wilhelmshaven waren aufgerufen, sich an einer Kundgebung vor dem Dorint-Hotel, in dem die Verhandlungen stattfinden, zu beteiligen. Nach Gewerkschaftsangaben versammelten sich dort rund 200 Angestellte. Zuvor hatte es bereits in den Häfen von Hamburg, Bremerhaven, Emden, Bremen und Wilhelmshaven Warnstreiks gegeben.
Streik führte zu Verzögerungen im Umschlag
Allein am Standort Bremerhaven legten laut Gewerkschaft Verdi 2.000 Beschäftigte die Arbeit nieder. Das hat laut Bremer Logistikkonzern BLG deutliche Auswirkungen auf den Betrieb gehabt. Er habe erneut Kunden getroffen, die für die BLG eklatant wichtig seien, sagte eine Sprecherin des Konzerns auf Anfrage von buten un binnen.
Das Unternehmen habe versucht, die Abfertigung wenigstens in Teilen aufrechtzuerhalten, sagte eine BLG-Sprecherin. Wirtschaftsvertreter gehen von einem Schaden von mehreren Hunderttausend Euro aus, unter anderem durch Verzögerungen im Umschlag.
Verhandlungen betreffen rund 11.000 Beschäftigte
Verdi fordert für die Beschäftigten rückwirkend zum 1. Juni unter anderem eine Erhöhung der Stundenlöhne um drei Euro sowie eine entsprechende Anhebung der Schichtzuschläge. Die Laufzeit des Tarifvertrags soll zwölf Monate betragen. Der ZDS bot zuletzt zum 1. Juni eine Lohnerhöhung um 2,9 Prozent, mindestens aber 80 Cent mehr pro Stunde. Die Schichtzuschläge sollten demnach um 33 Cent auf 3,50 Euro steigen.
"In der dritten Verhandlungsrunde lagen wir noch weit auseinander", sagte Verdi-Verhandlungsführerin Maren Ulbrich. "Es kommt darauf an, dass insbesondere die unteren Lohngruppen durch die Lohnerhöhungen finanziell entlastet werden." Die Verhandlungen betreffen laut Gewerkschaft rund 11.000 Beschäftigte aus Hamburg, Bremen und Niedersachsen.
Quelle: buten un binnen.
Dieses Thema im Programm: Bremen Zwei, Nachrichten, 11. Juli 2024, 6 Uhr