4 Bremer Kriminalfälle, die im TV für Aufsehen sorgten

Ein Bild einer gesuchten Frau in schwarz weiß.
Ein Gesicht konnten Ermittler der Toten geben, einen Namen haben sie immer noch nicht: Der Fund einer Frauenleiche in der Weser wirft viele Fragen auf. Bild: Radio Bremen

In der Sendung "Aktenzeichen XY … Ungelöst" können Zuschauer Hinweise geben. Moderator Rudi Cerne ist heute zu Gast bei 3nach9 und erzählt von den Fällen, die ihn nicht loslassen.

ZDF-Moderator Rudi Cerne im Studio der Sendung «Aktenzeichen XY ... ungelöst».
Cerne moderiert seit 2002 die Sendung "Aktenzeichen XY … Ungelöst", bei der reale Kriminalfälle Thema sind. Bild: dpa | Sina Schuldt

Rudi Cerne ist seit mehr als 20 Jahren Moderator der ZDF-Sendung. Der frühere Eiskunstläufer spricht im Talk mit Judith Rakers und Giovanni di Lorenzo bei 3nach9 auch über seine Motivation, sich für Inklusion einzusetzen und wie er selbst einmal ins Visier der Polizei geriet. Wir haben vier Kriminalfälle aus Bremen, Bremerhaven und umzu ausgewählt, die Cerne in seiner Zeit bei "Aktenzeichen XY … Ungelöst" begegnet sind.

1 Die Unbekannte aus der Weser

Bis heute ist unklar, um wen es sich handelt: Es geht um eine junge Frau, die vor mehr als 20 Jahren tot aus der Weser geborgen wurde, eingewickelt in einen Teppich, ein Leinentuch, einen Plastiksack und Luftpolsterfolie. Ende Juli 2002 wurde die Leiche im Hafen eines Segelvereins in Bremen entdeckt. Laut Obduktionsergebnissen trieb sie zuvor etwa einen Monat lang im Wasser. Ob sie in der Nähe des Bremer Weser-Stadions in den Fluss gebracht und beschwert wurde oder ob sie aus Niedersachsen über die Weser bis zum Segelverein trieb, ist unklar. Es gibt laut Polizei Hinweise auf Gewalteinwirkung. Laut Staatsanwaltschaft Bremen gibt es aktuell keine Neuigkeiten in dem Fall.

2 Der Fall Jutta Fuchs

Die Bremerin Jutta Fuchs verschwand im Juni 1993 spurlos – am Tag, bevor sie aus der gemeinsamen Wohnung mit ihrem damaligen Verlobten ausziehen wollte. Für sich und den zweijährigen Sohn hatte sie bereits eine neue Wohnung gefunden. Ihre Leiche wurde nie gefunden, wohl aber ihre Handtasche sowie eine Tüte mit persönlichen Sachen. Die Tüte fischte ein Schüler ein Jahr später beim Angeln aus dem Tietjensee in Schwanewede. 2018 ließen die Ermittler sogar den Tietjensee auf der Suche nach Beweisen leerpumpen und die Grube absuchen – ohne Erfolg. Der damalige Lebensgefährte musste sich im selben Jahr vor Gericht verantworten, wurde aber schließlich freigesprochen. Neue Erkenntnisse gibt es in dem Fall laut der Bremer Staatsanwaltschaft nicht.

3 Der "Maskenmann"

Mehrmals Thema bei "Aktenzeichen XY … Ungelöst" waren Mord- und Missbrauchsfälle im Zusammenhang mit einem als "Maskenmann" beschriebenen Gesuchten. Mit einer schwarzen Sturmhaube vermummt stand er nachts an den Betten kleiner Jungen und missbrauchte sie, drei seiner Opfer tötete er. Die Taten begannen in den 1990er-Jahren, die Ermittlungen zogen sich über viele Jahre. Doch schließlich konnten die Fälle doch noch aufgeklärt werden.

Nach einer Pressekonferenz erhielt die Polizei im Februar 2011 einen entscheidenden Hinweis: Ein Zeuge meldete sich und berichtete, 1995 als Zehnjähriger in seinem Kinderzimmer in Bremen von einem Mann mit Maske sexuell missbraucht worden zu sein. Ein Betreuer einer Kinderfreizeit habe sich vorher auffällig nach seinem Zuhause erkundigt. Der später überführte und rechtskräftig verurteilte Mann stammte aus dem Bremer Stadtteil Horn-Lehe. Er wurde zwischenzeitlich an Frankreich ausgeliefert, wo ihm ein weiterer Mord zur Last gelegt wurde, soll sich aber inzwischen wieder in Haft in Deutschland befinden.

4 Die Fälle Vanessa Wardelmann und Anja Witt

An einem Abend im September 1992 lockte ein Unbekannter die 22-jährige als Prostituierte arbeitende Vanessa Wardelmann am Bremerhavener Straßenstrich in ein dunkelblaues Auto. Zwei Tage später fand ein Fahrradfahrer die Leiche der jungen Frau an der A27 in der Nähe der Anschlussstelle Bremerhaven-Süd/Nesse. Die Ermittler gingen zunächst von einem Tatverdächtigen in Drogenkreisen aus, weil Wardelmann drogenabhängig war. Später wurde ein Sexualdelikt immer wahrscheinlicher.

Etwa sieben Monate später verschwand erneut eine junge Frau, die zuletzt am Straßenstrich in Bremerhaven gesehen wurde: Die 26-jährige Anja Witt, ebenfalls Prostituierte und drogenabhängig, stieg in einen roten BMW. Witts Leiche finden Spaziergänger am nächsten Tag in einem Waldstück an der B215 in der Nähe der A27 an der Ausfahrt Verden-Nord. Ende der 1990er-Jahre stellen Ermittler Zusammenhänge zwischen beiden Todesfällen her. Unter anderem wurden beide Opfer erdrosselt. Neue Hinweise brachte die erneute Vorstellung der Fälle in der Sendung im Jahr 2022 nicht, sagt Stephan Hertz, Pressesprecher der Polizeiinspektion Cuxhaven. Bis heute ist nicht klar, wer Anja Witt und Vanessa Wardelmann getötet hat.

Mehr zu der TV-Sendung:

Quelle: buten un binnen.

Dieses Thema im Programm: 3nach9, Radio Bremen Fernsehen, 18. Oktober 2024, 22 Uhr