Einen WM-Durchstarter wie Füllkrug? Hatte Werder schon mal!
Erst mit Werder aufgestiegen, Last-Minute-Nominierung für die WM und gleich getroffen – das schaffte nicht nur Niclas Füllkrug, sondern 1982 schon Uwe Reinders.
Niclas Füllkrug ist der neue deutsche Liebling der Fußball-Fans. Seine Geschichte vom Aufsteiger zum WM-Helden begeistert auch jene, die beim Turnier in Katar eigentlich wegschauen wollten. "Fülle" reißt einfach mit, seine Vita scheint einmalig.
Doch bei Werder Bremen werden mit Füllkrugs Lauf Erinnerungen wach, denn so eine Geschichte haben die Grün-Weißen schon einmal erlebt – mit Uwe Reinders.
"Bin spät auf den WM-Zug aufgesprungen"
Ja genau, der Uwe Reinders, der mit seinem berühmten Einwurftor gegen Bayern-Keeper Jean-Marie Pfaff Fußball-Geschichte schrieb. Der für sein loses Mundwerk bekannt war und auf dem Platz für seine dynamische Spielweise, knallharte Flanken und jede Menge Tore. 83 Treffer erzielte Reinders zwischen 1977 und 1985 in 243 Bundesliga-Spielen im Werder-Trikot.
Aber wie Füllkrug war auch Reinders mit Werder 1982 gerade wieder in die Bundesliga aufgestiegen, als er sich kurzfristig noch in die Nationalelf für die WM in Spanien spielte. Und wie "Fülle" besorgte auch "Der Lange", wie Reinders genannt wurde, im Spiel gegen Chile einen Treffer für die deutsche Mannschaft.
Ich bin spät auf den WM-Zug aufgesprungen. Insofern darf ich meine Berufung als ein Geschenk betrachten. Doch dann habe ich mir eine dösige Verletzung zugezogen, die vieles relativiert.
Ex-Werder-Profi Uwe Reinders
Dösige Verletzung in Badelatschen
Diese dösige Verletzung, die vermieste Reinders dann seinen Einsatz im Halbfinale gegen Frankreich, den ihm der damalige Bundestrainer Jupp Derwall in Aussicht gestellt hatte. Was war also passiert? Reinders hatte sich die Zeit im spanischen WM-Quartier mit Lothar Matthäus an der Tischtennis-Platte vertrieben – in Badelatschen.
Reinders rutschte weg und verletzte sich das Innenband im Knie. Bitterer ging es kaum, das war es mit der WM. Sechs Monate Pause. "So eine blöde Aktion. Mein Traum war geplatzt", ärgert sich Reinders. Vizeweltmeister darf sich der heute 67-Jährige trotzdem nennen. Aber wenn er einen Rat hätte an Füllkrug, dann wohl den: Vorsicht an der Tischtennis-Platte...
Dieses Thema im Programm: Sportblitz, 30. November 2022, 18:06 Uhr