Zetterer ist Werders neue Nummer 1 – geht Pavlenka jetzt im Winter?
Seine Beförderung bei den Bremern hat Michael Zetterer äußerst emotional aufgenommen. Jiri Pavlenka steht nun mit Blick auf die EM jedoch vor einem großen Problem.
Die Aufregung war Michael Zetterer in den ersten Minuten des Spiels anzumerken. In der zweiten und der zwölften Minute spielte Werders Keeper längere Ball jeweils relativ unbedrängt ins Aus. Unter Druck passte er den Ball in der 16. Minute zudem in die Füße von Leverkusens Jeremie Frimpong. Nach dem holprigen Start fing Zetterer sich jedoch. Am klaren 0:3 gegen Bayer Leverkusen traf ihn keine Schuld.
"Ich habe eigentlich nicht mehr Druck verspürt", erzählte Zetterer nach der Partie. Eigentlich sollte er vor fünf Wochen beim Spiel gegen Borussia Dortmund (0:1) nur einmal den verletzten Pavlenka (muskuläre Probleme im Adduktorenbereich) ersetzen. Letztlich fiel der Tscheche für mehrere Partien aus, in denen Zetterer sich beweisen konnte.
In dieser Woche teilte ihm das Trainerteam um Ole Werner gemeinsam mit Torwarttrainer Christian Vander mit, dass er die Nummer eins im Tor bleiben wird. Eine Entscheidung, die Zetterer sehr emotional aufgenommen hat.
Unfassbare Gänsehaut. Ich habe es schon ein paar Mal in Interviews gesagt. Für mich ist das nicht nur ein Fußballverein. Nicht nur meine Arbeitsstelle, wo ich Geld verdiene. Es ist einfach viel mehr. Für mich ist das Heimat geworden. Es ist ein unglaublich schönes Gefühl.
Michael Zetterer
Werner wollte zunächst nicht über einen Torhüter-Wechsel sprechen
Die Entscheidung für Zetterer hatte sich angedeutet. Zunächst hatte Werner Pavlenka noch den Rücken gestärkt, indem er auf der Torwart-Position die "klare Rollenverteilung" betonte. Nach dem 1:2 im Testspiel gegen Hansa Rostock erklärte er allerdings bereits, dass das Trainerteam sich alle Leistungen anschauen und bewerten werde.
Letztlich kam er nach Zetterers guten Auftritten, bei denen das Team auch ordentliche Resultate holte, nicht mehr am 28-Jährigen vorbei. Bei Zetterer wuchs daher mit der Zeit der Glaube daran, dass er sich im Torhüter-Duell durchsetzen wird.
Die letzten Wochen waren einfach recht positiv. Ich habe in vielen Spielen echt viel Gutes zeigen können. Von Woche zu Woche hatte ich das Gefühl, dass ich auch sicherer werde. Die Ergebnisse waren ja auch recht positiv.
Michael Zetterer
Verpasst Pavlenka nun die EM im Sommer?
Bitter ist die Entscheidung indes für Pavlenka. Der bisherige Stammkeeper nahm am Samstag nun auf der Ersatzbank Platz. Auch mit ihm führte das Trainerteam ein Gespräch, wie Clemens Fritz berichtete. "Für Pavlas [Jiri Pavlenka, Anm. d. Red.] ist das natürlich im Moment enttäuschend", räumte der Sportliche Leiter ein. Zugleich machte er deutlich, dass auf der Torwart-Position nun nicht dauerhaft gewechselt wird.
Klar ist jedoch, dass Pavlenka sich nicht allzu viele Spiele auf der Bank leisten kann. Der 31-Jährige hat sich mit den Tschechen für die EM im kommenden Sommer in Deutschland qualifiziert und will bei dieser die Nummer eins im Tor sein. In der EM-Qualifikation war er der Stammkeeper seiner Nationalelf, ehe er nun aufgrund der Verletzung drei Spiele in Serie für diese nicht bestreiten konnte.
Damit der Traum vom Platz zwischen den Pfosten bei der EM nicht platzt, braucht Pavlenka Spielpraxis. Verlässt er Werder also im Winter, falls Werner nun über längere Zeit an Zetterer festhält? "Das ist für uns gerade kein Thema", sagte Fritz. Und könnte es im Januar eins werden? "Da haben wir ja noch zwei Monate Zeit."
Dieses Thema im Programm: buten un binnen mit Sportblitz, 26. November 2023, 19:30 Uhr