Pieper will bei Werder wieder angreifen: "Ich lechze extrem danach"

Nach Verletzung: Werders Pieper möchte sich zurückkämpfen

Bild: Imago | Nordphoto

Im Trainingslager im Zillertal will Amos Pieper bei den Bremern wieder den sportlichen Anschluss schaffen. Der Konkurrenzkampf in der Innenverteidigung ist allerdings groß.

Hinter Amos Pieper liegt eine Saison zum Vergessen. Nur sieben Mal kam der Innenverteidiger 2023/24 in der Bundesliga zum Einsatz, weil ihn immer wieder Verletzungen zurückwarfen.

Zunächst machten ihm im Herbst muskuläre Probleme zu schaffen, ehe er sich Ende November im Training den Knöchel brach. Anfang April feierte er im Auswärtsspiel bei Eintracht Frankfurt sein Comeback, doch nach 51 Minuten musste der 26-Jährige bereits ausgewechselt werden. Erneut verletzte er sich, dieses Mal am Sprungelenk. Die Saison war für ihn im Anschluss gelaufen.

Pieper will wieder in den Rhythmus kommen

Nun arbeitet Pieper im Trainingslager im Zillertal einmal mehr an seinem Comeback. "Es ist super, weil ich extrem danach lechze", sagt er über die Belastungen in der Vorbereitung. Die Wochen bis zum Saisonstart will er nutzen, um wieder bei 100 Prozent und somit eine echte Alternative für Coach Ole Werner zu sein.

Ich möchte erstmal in diesen Rhythmus kommen. Ich möchte wieder mit der Mannschaft auf dem Platz stehen und über die Testspiele mir meine Abläufe reinholen, weil es insgesamt eine lange Zeit war.

Amos Pieper

Pieper ist wieder "komplett angstfrei"

Die vergangene Saison war dabei auch mental hart für Pieper. Vor allem, als er sich bei der Partie in Frankfurt nach der langen Zwangspause prompt erneut verletzte. "An dem Abend, an dem es das dritte Mal passiert ist, war ich in keiner guten Stimmung", gab Pieper Einblick in sein Seelenleben. "Ich dachte, das kann nicht schon wieder sein“.

Zu schnell, stellte er klar, sei er nach dem Knöchelbrüch nicht wieder eingestiegen. Die Bilder der OP bei der folgenden Sprunggelenksverletzung hätten gezeigt, dass alles gut geheilt und zusammengewachsen sei.

Wenn man dann das einmal miterlebt, weiß man, was, auf gut Deutsch, scheiße ist und was einem am Fußball liegt. Das gibt mir gerade eine ganz andere Euphorie.

Amos Pieper

Mittlerweile, betonte der U21-Europameister von 2021, könne er wieder "komplett angstfrei" spielen. Beim 0:3 gegen die US Lecce kam Pieper am Samstag über 45 Minuten zum Einsatz. Pieper genießt es, wieder dabei zu sein. "Meine Lust auf alles, was jetzt kommt, ist sehr, sehr groß." Vorbereitung bedeutet allerdings stets auch Schufterei mit vielen Läufen. "Das ist notwendig. Richtig Spaß hat da, glaube ich, keiner dran."

Im DFB-Pokal in Cottbus muss er definitiv zuschauen

Bei Werder will Pieper nun wieder in den Konkurrenzkampf kommen. Für die drei Positionen in der Innenverteidigung stehen Werner mit Kapitän Marco Friedl, Niklas Stark, Milos Veljkovic, Julián Malatini, Anthony Jung und eben Pieper sechs Kandidaten zur Verfügung. "Ich muss mich jetzt vielleicht nochmal ganz neu anbieten", weiß der Ex-Bielefelder: "Trotzdem weiß ich, was ich kann. Ich möchte relativ schnell wieder ein wichtiger Teil für die Mannschaft sein." Diesen Stellenwert will er sich durch "harte Arbeit" erneut erkämpfen.

Amos Pieper (Werder Bremen) beim Foulspiel an Luca Marseiler (Viktoria Köln).
Für diese Notbremse an Kölns Luca Marseiler flog Amos Pieper in der vergangenen Saison im DFB-Pokal vom Platz. Bild: Imago | Maximilian Koch

Bitter für Pieper: Im ersten Pflichtspiel der Saison wird er definitiv nicht spielen können. Bei der Partie im DFB-Pokal gegen Energie Cottbus muss er gesperrt zuschauen, weil er im vergangenen Jahr beim Aus in der ersten Runde gegen Viktoria Köln für eine Notbremse die Rote Karte sah. "Das habe ich mir selber eingebrockt in einer Sekunde, in der ich nicht nachgedacht habe." Dass er nun fehlen wird, sei sicher kein Vorteil – aber eben auch nicht zu ändern.

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Dieses Thema im Programm: Sportblitz, 22. Juli 2024, 18:06 Uhr