Newcomer Malatini startet bei Werder durch: "Wird ein richtiger Lúcio"
Julián Malatini fühlt sich in Bremen pudelwohl und ist bei Werder direkt als Leistungsträger gefordert. Nelso Valdez traut ihm eine steile Entwicklung zu.
Viel Zeit zum Akklimatisieren blieb Julián Malatani bei Werder nicht. Eigentlich sollte der argentinische Innenverteidiger an der Weser erst einmal in Ruhe ankommen, nachdem er im Januar seine Heimat verlassen hat, um in Bremen sein Glück zu suchen. Durch die Verletzungsmisere in der Abwehr ist der 22-Jährige jedoch sofort wichtig geworden. Beim 1:0 gegen den 1. FC Köln und dem 1:1 gegen Darmstadt 98 stand er jeweils in der Startelf.
Zuvor erlebte Malatini bereits ein traumhaftes Debüt im grün-weißen Trikot. Bei der Partie gegen den SC Freiburg wechselte Coach Ole Werner ihn in der Nachspielzeit ein, um die 2:1-Führung über die Zeit zu bringen. Stattdessen fiel Malatini jedoch in der Offensive auf, denn nach einem Ballgewinn erzielte er prompt das 3:1 und machte damit den Sack zu. In Bremen kümmert sich momentan ganz besonders Nelson Valdez um ihn. Der einstige Werder-Stürmer ist im Gespräch mit buten un binnen überzeugt davon, dass die Bremer Fans sich auf viele starke Angriffsaktionen von Malatini freuen dürfen.
Er wird ein richtiger Lúcio sein. Wenn er sich das Selbstvertrauen holt, wird er noch mehr nach vorne marschieren.
Nelson Haedo Valdez im Gespräch mit buten un binnen
Malatini wohnt jetzt in seiner eigenen Wohnung
Der Brasilianer Lúcio, der 2002 Weltmeister wurde und 2010 mit Inter Mailand die Champions League gewann, war einst bekannt für seine furiosen Offensivläufe über das Spielfeld. Malatini soll bei den Bremern vorerst aber vor allem die Abwehr stabilisieren. Dass er so früh als feste Stütze gebraucht wird, hat ihn auch überrascht. "Ehrlich gesagt habe ich nicht erwartet, dass ich so schnell mein erstes Spiel mache", erzählt er. "Ich habe gesehen, dass die Abwehrspieler sehr gut sind. Defensiv waren wir sehr stark."
Da zunächst aber drei und nach dem Riss der Syndesmose bei Marco Friedl nun sogar vier Innenverteidiger fehlen, ist Malatini sofort gefordert. Bei Werder ist er prompt angekommen.
Seine ersten Eindrücke von Deutschland? "Kalt", scherzt der Südamerikaner mit einem breiten Grinsen auf den Lippen. Nach seiner Ankunft in Bremen im Januar hat er direkt Schnee kennengelernt. "Ich habe es genossen, das zu sehen“, berichtet Malatini. Vor kurzem ist er in Bremen in seine eigene Wohnung gezogen. Drei- bis viermal pro Woche erhält er Deutsch-Unterricht. Auf Spanisch kann er sich im Team ansonsten mit Rafael Borré und mit Leonardo Bittencourt unterhalten – und natürlich mit Valdez, der gewissermaßen als sein Mentor agiert.
Valdez erinnert sich an seinen Start in Bremen
"Er ist wie Familie für mich", freut Malatini sich über die Hilfe des Paraguayers. "Seit dem ersten Tag hat er mir geholfen. Ich bin sehr dankbar, dass ich ihn habe." Valdez kennt die Situation, in der Malatini aktuell steckt. Schließlich hat er diese selbst erlebt, als er im Dezember 2001 mit gerade einmal 18 Jahren aus Südamerika nach Bremen kam und kein Wort Deutsch sprach.
"Herr Born (Werders damaliger Vorstandsvorsitzender Jürgen L. Born, Anm. d. Red.) war nicht 24 Stunden bei mir, aber in der Zeit, wo ich Hilfe brauchte, habe ich ihn angerufen und er hat mir geholfen", blickt der nun 40-Jährige zurück. Eine ähnliche Rolle nimmt er nun bei Malatini ein. Und dies nicht nur neben, sondern auch auf dem Fußballplatz. Schließlich gehört Valdez aktuell auch dem Trainerstab des Bundesliga-Teams an.
Quelle: buten un binnen.
Dieses Thema im Programm: Sportblitz, 26. Februar 2024, 18:06 Uhr