Von Al Bundy bis Sirtaki: Werders schrille Tormusiken im Double-Jahr

Johan Micoud tätschelt Ailton nach einem Tor.
Das Nebelhorn erklang auch in der Saison 2003/04 schon im Weser-Stadion. Je nach Torschütze variierte im Anschluss jedoch die gespielte Tormusik. Bild: dpa | Kokenge

Während der Saison 2003/04 erhielten die Bremer Spieler einen individuellen Song, der nach einem Tor gespielt wurde. Besonders ulkig wurde es damals bei Frank Baumann.

Auf dem Trainingsplatz geht es bei Werder in dieser Woche erst am Mittwoch weiter, wenn die Vorbereitung auf das Auswärtsspiel beim VfL Wolfsburg (Sonntag, 15:30 Uhr) beginnt. Für die Bremer sind es vergleichsweise ruhige Tage, denn 14 Konkurrenten aus der Bundesliga sind unter der Woche im DFB-Pokal im Einsatz.

In diesem Wettbewerb mischte vor 20 Jahren auch Werder Ende Oktober noch mit und gewann ihn am Ende der Double-Saison sogar. Damals wie heute musste im Trainerbüro zu diesem Zeitpunkt des Jahres daran getüftelt werden, wie das Team gegen die Wolfsburger bestehen kann. Diese waren seinerzeit nicht in der Bundesliga, sondern in der zweiten Runde des DFB-Pokals Werders Gegner.

Die französische Nationalhymne für Micoud

Bei kalten Temperaturen machten die Wolfsburger vor nur 15.000 Zuschauerinnen und Zuschauern Werder das Leben ganz schön schwer. Dank des Treffers von Pablo Thiam führten sie sogar bis zur Halbzeit. "Das Tor haben wir bekommen, als wir Tiefschlaf hatten", sagte Thomas Schaaf im Anschluss. "Gott sei Dank sind aber in der zweiten Halbzeit aufgewacht." In der 55. Minute glich Ailton für die Bremer aus. Johan Micoud und Angelos Charisteas schossen in der Verlängerung die Bremer zum Sieg.

Für Micoud war es damals ein wichtiger Treffer, denn der Franzose hatte Knatsch mit seinem Nationaltrainer Jacques Santini. Als er gegen die Wolfsburger traf, ertönte "La Marseillaise", die französische Nationalhymne, im Weser-Stadion. "Das hat mir sehr gut gefallen. Es war eine besondere Freude", berichtete Micoud im Anschluss.

"Eine schrecklich nette Familie" für Klasnic

Traditionell wird im Weser-Stadion längst nach jedem Tor im Anschluss an das Nebelhorn der Song "I’m gonna be (500 Miles)" der Band "The Proclaimers" gespielt. Doch in der Double-Saison hatte nicht nur Micoud seine eigene Tormusik. "Zur damaligen Zeit war es so, dass versucht wurde, dass jeder Torschütze eine individuelle Torhymne bekommt", erinnert sich Frank Baumann in der neuesten Folge des Sportschau-Podcasts "Das Werder-Märchen 2004. Die Double-Saison reloaded".

Für jeden Spieler hatte Werder sich etwas ausgedacht. Bei Treffern des Griechen Angelos Charisteas spielte die Stadionregie den Sirtaki. Bei Ivan Klasnic den Titelsong der Sitcom "Eine schrecklich nette Familie". Beim 3:1 am 1. November 2003 gegen Eintracht Frankfurt ertönte im Weser-Stadion zudem zum einzigen Mal in der Saison Baumanns Tormusik. Sein Song: "Probiers mal mit Gemütlichkeit..." aus dem Dschungelbuch.

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