Lieber Bremen als Saudi-Arabien: Falck bleibt bei Werder
Auch die besten Tischtennis-Spieler werden offensiv vom Wüstenstaat umworben. Doch Mattias Falck nahm lieber Werders Angebot für die nächste Bundesliga-Saison an.
Gedanken hatte sich Mattias Falck in den vergangenen Monaten oft gemacht. Hin und her überlegt, wie es für ihn Ende 2024 in seiner Tischtennis-Karriere weitergehen soll. Dann ist der Schwede 33 Jahre alt, im Spätsommer nach den Olympischen Spielen in Paris. Das wird eine Zäsur für Bremens Sportler des Jahres.
Grund genug also, genau zu überlegen, wie und wo er seine Kräfte künftig einsetzt. Weiterhin bei Werder Bremen oder vielleicht doch in einer anderen Liga? Oder gar nicht mehr in einer Liga und nur noch auf der internationalen WTT-Tour? Oder vielleicht doch ab in die Wüste?
Falck: "Werder fühlt sich nach Zuhause an"
Offerten bekommt ein Spieler wie Falck immer wieder, schließlich hat er sich seit 2019 als Vizeweltmeister in der Tischtennis-Weltspitze etabliert und ist inzwischen eifriger Medaillensammler geworden. Zudem wurde er Welt- und Europameister im Doppel und zuletzt mit Schweden Team-Europameister.
Dass sich Falck nun entschied, ein weiteres Jahr bei Werder für die Saison 2024/25 zu bleiben, hat daher gute Gründe.
Ich wollte gerne bleiben, denn der Verein Werder Bremen fühlt sich nach Zuhause für mich an. Ich gehe jetzt in meine sechste Saison mit Werder und wir wissen beide, was wir aneinander haben.
Werder-Profi Mattias Falck bei buten un binnen
Falck gibt der Wüste einen Korb
Für Familienmensch Falck ist der Wohlfühlfaktor enorm wichtig für seine sportliche Leistung. Und so dachte er auch nicht lange nach, ob er auf das Angebot aus Saudi-Arabien eingehen sollte. Seit dem vergangenen Sommer versucht man dort mit einer groß angelegten Charmeoffensive auch die besten Tischtennis-Profis in die Wüste zu locken.
"Für mich kam das nicht infrage", sagt Falck im Gespräch mit buten un binnen und meinte damit nicht die gebotene Geldsumme, die natürlich deutlich niedriger ist, als jene, die Tennisstar Rafael Nadal gerade vom Wüstenstaat erhalten hatte. "Man muss einfach bedenken, wofür dieses Land im Moment steht. Das war nichts für mich", so Falck.
Werders Team ist nun komplett – mit einem Neuen
Sein Bremer Teamkollege Kirill Gerassimenko hatte im vergangenen Sommer schon etwas länger über die Offerte aus Saudi-Arabien nachgedacht, sich aber dann entschieden, vorzeitig für die kommende Saison bei Werder zu verlängern.
Da die Bremer nun auch mit Marcelo Aguirre den Vertrag für 2024/25 besiegelt haben, bleiben die Grün-Weißen ihrer Kontinuität treu und gehen mit ihrem Stammteam in die sechste gemeinsame Bundesliga-Saison.
Wir sind sehr froh, dass wir unsere Mannschaft zusammen haben. Mattias bleibt unser Anführer und Kapitän und wir sind stolz, dass sich alle Drei weiter für Werder entschieden haben.
Werder-Teammanager Sascha Greber bei buten un binnen
Zu den drei Arrivierten gesellt sich in der nächsten Saison ein Neuzugang hinzu, der allerdings in Bremen längst ein alter Bekannter ist: Andrei Putuntica. Der 25 Jahre alte Moldawier gehört seit sieben Jahren zu Werders Trainingsgruppe von Coach Cristian Tamas.
Pletea geht, Putuntica kommt
Die Trennung von Werders viertem Mann, Cristian Pletea, war für Werder unumgänglich geworden, seit der Rumäne im vergangenen Mai von seinem Verband für internationale Turniere gesperrt worden war. So fehlte Pletea die Spielpraxis und das Leistungslevel für die Bundesliga.
So lag die Entscheidung für Putuntica nahe. Vor einem Jahr spielte der Linkshänder bereits für Mainz 05 in der Bundesliga, momentan ist er für Velbert aktiv und hat die beste Bilanz in der 2. Tischtennis-Bundesliga. "Andrei ist ein Spieler, den wir seit Jahren trainieren und gut kennen", erklärt Teammanager Sascha Greber: "Er passt gut bei uns rein. Wir haben jetzt wieder eine Werder-Mannschaft, die sich wie eine Familie tagtäglich unterstützt."
Quelle: buten un binnen.
Dieses Thema im Programm: Sportblitz, 13. Februar 2024, 18:06 Uhr