9.000 Kilometer für 20-Minuten-Match? Aber Falck darf länger bleiben
Mattias Falck kommt einen Monat vor Beginn der Tischtennis-WM immer besser in Form. Beim Top-Turnier in China startet der Werder-Profi durch – auch in der Weltrangliste.
Manchmal ist die Tischtennis-Welt schon kurios. Da fliegt zum Beispiel Werder-Profi Kirill Gerassimenko 9.000 Kilometer von Bremen nach Macau. Dort spielt er eine Partie, die 20 Minuten dauert und die er mit 0:3 verliert, und dann fliegt er 9.000 Kilometer wieder zurück nach Bremen. Wenn nur die Besten der Besten gegeneinander spielen, kann ein Turnier rasend schnell vorbei sein und das Kofferauspacken erübrigt sich. Kurios eben, aber nicht schön.
Für andere wiederum wie Mattias Falck ist die Tischtennis-Welt gerade auf wunderbare Weise kurios. Weil er 2021 keine richtig gute Saison hatte, wird der 31 Jahre alte Schwede jetzt quasi dafür belohnt: Denn diese Punkte wurden nun aus der Weltrangliste gestrichen.
Falck zurück in den Top 25 der Welt
Und etliche Spieler, die 2021 sehr gute Ergebnisse hatten, sind so teils drastisch abgerutscht.
Nicht aber Falck: Für Werders Topstar ging es bergauf, der ehemalige Top-Ten-Spieler ist zurück in den Top 25 der Welt. Kurios eben, aber schön.
In der Weltrangliste geht es jetzt Schritt für Schritt wieder nach oben für mich. Und eigentlich peile ich ja noch weiter oben an, aber jetzt bin ich erstmal glücklich, wieder unter den Top 25 zu sein.
Werders Tischtennis-Profi Mattias Falck im Sportblitz
Die Tischtennis-WM kann kommen
Doch Bremens Sportler des Jahres ist nicht nur aufgrund von Rechenspielchen wieder durchgestartet, Falck kommt einen Monat vor Beginn der Tischtennis-Weltmeisterschaft immer besser in Form.
Schon in der Vorwoche schaffte es der Vizeweltmeister von 2019 beim Champions-Turnier der besten 32 Spieler im chinesischen Xinxiang bis ins Achtelfinale. Nun legte Falck auch beim nächsten Champions-Turnier in Macau einen starken Auftakt hin.
Nun wartet die Nummer zwei der Welt
Während sein Bremer Bundesliga-Teamkollege Gerassimenko schon wieder auf dem Heimflug war, gelang Falck gegen den Weltranglisten-29. Benedikt Duda die wohltunende Revanche.
Mit 3:1 (11:8, 11:9, 7:11, 11:5) bezwang Werders Nummer eins jenen Gegner, mit dem er aus der Bundesliga noch eine Rechnung offen hatte: Duda konnte Falck in den letzten beiden Duellen zwischen Werder und Bergneustadt besiegen.
Ich muss sagen, dass es sich dieser Sieg richtig gut anfühlt. Das Match war schwer für mich, weil ich nach den beiden Niederlagen gegen ihn unbedingt gewinnen wollte. Aber ich bin ganz ruhig geblieben und habe meiner Taktik vertraut – dann habe ich richtig gut gespielt.
Werders Tischtennis-Profi Mattias Falck im Sportblitz
Völlig cool und unaufgeregt und dabei ganz geduldig in noch so langen Ballwechseln agierte der 1,92 Meter große Schwede und ließ einen frustrierten Benedikt Duda zurück. Für Falck bringt dieser Achtelfinal-Einzug im Feld der Besten 32 Spieler weitere 90 Punkte für sein Ranglistenkonto – und ein Duell am Donnerstag mit der Nummer zwei der Welt, dem Chinesen Wang Chunqin. Zu verlieren hat Bremens Sportler des Jahres dann gar nichts. Im Moment kann Falck nur gewinnen und das ist überhaupt nicht kurios.
Dieses Thema im Programm: Sportblitz, 18. April 2023, 18:04 Uhr