Falck furios – Werder haut den Tabellendritten 3:1 weg

Falck führt Werders Tischtennis-Asse zum Sieg in Ochsenhausen

Bild: Imago | Patrick Wichmann

Werders Topstar Mattias Falck machte einmal mehr den Unterschied beim Bremer Tischtennis-Bundesligisten. Seine beiden Siege waren die halbe Miete gegen Ochsenhausen.

Der Frust saß tief bei Simon Gauzy. Der Franzose gehört seit Jahren zum Kreis der stärksten Tischtennis-Profis der Welt, aber nun war er völlig ratlos. Gauzy lag mit 0:2 zurück und stand während der Auszeit im dritten Satz vor der Ochsenhauser Ersatzbank und auch Coach Yong Fu meinte nur noch ernüchtert: "Probier halt irgendwas."

Eigentlich hatte Gauzy in diesem Bundesliga-Match gegen Mattias Falck schon alles probiert und rein gar nichts hatte gewirkt. Denn Werders Topstar spielte derart furios, dass der Franzose wie ein blutiger Anfänger aussah.

Mattias hat den Unterschied für uns ausgemacht. Das war eine super Leistung heute von ihm, er hat so stark gespielt. Das war beeindruckend.

Werder-Trainer Cristian Tamas

"Das war einfach richtig gut heute"

Dabei steckte Falck immer noch die 24-stündige Anreise samt Jetlag aus Singapur in den Knochen, doch nicht nur die diversen Extra-Portionen Kaffee hatten die Lebensgeister des Schweden geweckt. Vor allem auch der unbedingte Wille, die enttäuschende 1:3-Niederlage vom Freitagabend in Neu-Ulm gegen Ochsenhausen wieder wettzumachen.

Falck hämmerte schließlich seinen ersten Matchball mit einem knallharten Vorhand-Longline-Winner auf die Platte, sinnbildlich für die gesamte Partie, in der Gauzy komplett überrollt wurde. Mit der 3:0-Demonstration von Falck machte Werder den 3:1-Sieg gegen den Tabellendritten klar, der um einen Playoff-Platz kämpft.

Die Jungs wollten eine Reaktion auf das Spiel in Neu-Ulm zeigen und das haben sie gemacht. Sich in der Kürze der Zeit so zu sammeln und so eine starke Leistung zu zeigen, das war einfach richtig gut heute.

Werder-Trainer Cristian Tamas

Aguirre vergibt die Chance für Werder

Schon Kirill Gerassimenko hatte im ersten Einzel das Frustrations-Level von Gauzy in die Höhe getrieben, als sich Werders Nummer zwei einen 3:2-Sieg erkämpfte – obwohl ihm das Spiel des Franzosen eigentlich noch nie lag. "Das war heute so wichtig für alle, das gibt nochmal allen Selbstvertrauen." Und auch Werder-Manager Sascha Greber fügte hinzu: "Ich bin richtig stolz auf die Jungs."

Denn Falck zerlegte danach in seinem ersten Einzel den leicht angeschlagenen Alvaro Robles und besorgte in beeindruckender Manier die 2:0-Führung für Werder. Marcelo Aguirre, dem am Freitag der einzige Bremer Sieg gegen Neu-Ulm gelungen war, hatte das 3:0 nun quasi schon auf dem Schläger. Doch seine 2:0-Satzführung kippte noch in eine 2:3-Niederlage. Doch anders als gegen Neu-Ulm konnte Werder an diesem Nachmittag wieder auf seinen Anführer Falck zählen.

Ich bin wirklich glücklich, dass ich zwei so starke Einzel spielen konnte. Und wir haben heute als Team eine richtig gute Leistung gezeigt gegen eine der Top-Mannschaften der Liga. Das war stark.

Werder-Profi Mattias Falck

TTF Liebherr Ochsenhausen – SV Werder Bremen 1:3

Simon Gauzy – Kirill Gerassimenko 2:3 (11:5, 6:11, 8:11, 11:7, 9:11)
Alvaro Robles – Mattias Falck 0:3 (5:11, 8:11, 9:11)
Samuel Kulczycki – Marcelo Aguirre 3:2 (7:11, 9:11, 11:2, 11:7, 11:7)
Simon Gauzy – Mattias Falck 0:3 (8:11, 5:11, 7:11)

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Bild: Gumzmedia | Andreas Gumz

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Dieses Thema im Programm: buten un binnen mit Sportblitz, 19. März 2023, 19:30 Uhr