WM in Saudi-Arabien? Bremer Fußball-Präsident findet es "unerträglich"

Patrick von Haacke ist neuer Präsident des Bremer Fußballverbands

Bild: Radio Bremen

Am Mittwochabend ist Patrick von Haacke zum neuen Präsidenten des Bremer Fußball-Verbandes gewählt worden. Zu einer WM 2034 in Saudi-Arabien hat er eine klare Meinung.

Nahezu exakt ein Jahr ist es her, dass die WM 2022 in Katar begann. Am 20. November 2022 rollte im Auftaktspiel zwischen Katar und Ecuador erstmals der Ball. Das Turnier war in Deutschland allerdings nicht nur aufgrund des schlechten Abschneidens der DFB-Elf, sondern vor allem aufgrund der Menschenrechtsverletzungen in Katar nicht sonderlich gut gelitten, sodass viele froh waren, als es vorbei war.

Die aus vielen Ländern geäußerte Kritik hat den Weltverband Fifa allerdings wohl nicht sonderlich beeindruckt. Mittlerweile ist es nur noch Formsache, dass nach den Turnieren 2026 (USA, Mexiko, Kanada) und 2030 (Spanien, Portugal, Marokko sowie jeweils für ein Spiel Uruguay, Argentinien, Paraguay) für 2034 Saudi-Arabien den Zuschlag erhält. Der Golfstaat ist der einzige Bewerber für das Turnier.

Der DFB-Präsident schweigt beim Thema "Saudi-Arabien"

Während DFB-Präsident Bernd Neuendorf in Katar selbst bei der Debatte um das Tragen der One-Love-Binde schon reichlich ins Schwimmen geriet und eine schlechte Figur abgab, äußert er sich zum Thema Saudi-Arabien derzeit lieber gar nicht. Anders hält es da Patrick von Haacke, der am Mittwochabend zum neuem Präsidenten des Bremer Fußball-Verbandes (BFV) und somit zum Nachfolger von Björn Fecker gewählt worden ist.

Die Vergabe einer WM nach Saudi-Arabien ist für mich als Fußballer von Vornherein unerträglich. Das ist für mich kein Fußballland, aber das ist eine ganz populistische Ansicht.

Der neue Präsident des Bremer Fußballverbands Patrick von Haacke im Weserstadion.
Patrick von Haacke, Präsident des Bremer FV, im Gespräch mit buten un binnen

Besitzt der BFV beim DFB keinen Einfluss?

Gleichwohl verweist von Haacke darauf, dass es mit Saudi-Arabien eben ein "Riesengeschäft" sei. "Dieses Geld ist überall", erläutert der 58-jährige Jurist und verweist dabei auch auf die Investitionen der Saudis in die englische Premier League.

Dass seine Meinung beziehungsweise die Meinung des BFV beim DFB etwas ändern wird, glaubt er jedoch nicht. "Der DFB ist in einer Situation", so von Haacke, "die es ihm ermöglicht, die Stimme des Bremer Fußball-Verbands als das wahrzunehmen, was sie ist: sehr leise und klein."

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Dieses Thema im Programm: Sportblitz, 17. November 2023, 18:06 Uhr