Baumann zu Werder-Transfer: "Borré stand nicht oben auf unserer Liste"

Werder-Geschäftsführer lehnt am Rande des Trainings an der Bande und telefoniert.

Baumann erklärt: So lief der Werder-Transfer mit Borré

Bild: Gumzmedia | Andreas Gumz

Mit Rafael Borré hat Werder Bremen in letzter Minute einen Füllkrug-Nachfolger gefunden. Doch Frank Baumann erklärt, warum der Frankfurter gar nicht erste Wahl war.

Am Freitagabend um 18:30 Uhr hatte Werder Bremen doch noch Vollzug vermeldet, der Nachfolger für Niclas Füllkrug war in den letzten Stunden der Transferphase gefunden worden – eine Last-Minute-Ausleihe von Rafael Borré.

Doch der kolumbianische Stürmer hatte am Freitagvormittag noch beim Mannschaftstraining der Eintracht auf dem Rasen gestanden und dann den Medizincheck auch noch in Frankfurt absolviert. Es sah also danach aus, als sei Borré keiner der "drei, vier Kandidaten" gewesen, die laut dem Sportlichen Leiter Clemens Fritz auf Werders Wunschliste gestanden hatten.

Das ist richtig, Rafael stand in den letzten Wochen nicht oben bei uns auf der Liste. Weil es alles andere als wahrscheinlich war, dass ein Transfer zustande kommt. Noch am Donnerstag stand nur ein Kauf in Höhe von sieben bis neun Millionen Euro zur Diskussion und das wäre für uns einfach nicht darstellbar gewesen.

Werder-Geschäftsführer Frank Baumann bei Bremen Eins

Hängepartie durch späten Füllkrug-Wechsel

Dann aber kam Bewegung in die Sache und am Freitagnachmittag wurde man sich über das Leihgeschäft für ein Jahr einig. Dass Borré nun nicht wie Werders Wunschkandidat wirkt, weist Frank Baumann jedoch zurück. "Wir haben uns mit voller Überzeugung für Borré entschieden", betonte der Werder-Geschäftsführer Sport, "er kennt die Bundesliga, braucht keine lange Anlaufzeit und kennt den Fußball, den wir spielen lassen wollen."

Zudem, so fügte Baumann hinzu, habe Borré seine Qualitäten sowohl national als auch international unter Beweis gestellt. Werders Problem in dieser Transferschlussphase bestand einfach darin, dass der Wechsel von Füllkrug erst einen Tag vor dem Ende der Frist über die Bühne gegangen war. "Wir konnten dann erst tätig werden", erklärte Baumann, "das war recht spät und da ist uns die eine oder andere Option schon mal weggebrochen."

Baumann: "20 Millionen Euro Transferüberschuss erzielt"

Dass sie sich nach einem Füllkrug-Ersatz umschauen müssen, war Werder für diesen Sommer klar. Denn die Bremer brauchten dringend Einnahmen. Das ist nun gelungen.

Bei uns stand der Sommer im Zeichen der wirtschaftlichen Konsolidierung im Vordergrund. Wir haben Transferüberschüsse von über 20 Millionen Euro erzielt. Das war das notwendige Ziel und alternativlos.

Werder-Geschäftsführer Frank Baumann bei Bremen Eins

Angesichts der wirtschaftlichen Zwänge, denen der Verein durch Verbindlichkeiten in Höhe von fast 40 Millionen Euro unterliegt, ist Baumann mit den getätigten Transfer in diesem Sommer dennoch sehr zufrieden. "Wenn man das berücksichtigt, haben wir einen sehr spannenden Kader zur Verfügung", so Baumann, "und mit Borré haben wir eine sehr gute Lösung gefunden."

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Bild: Radio Bremen

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Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Das Wochenende im Stadion, 2. September 2023, 13:40 Uhr