Alles auf Sieg: Schafft der Bremer SV das "Wunder vom Panzenberg"?
Klassenerhalt, Relegation, Abstieg – für den Bremer SV ist am letzten Regionalliga-Spieltag noch alles drin. Gut, dass die Bremer mit ordentlich Schwung ins Saisonfinale gehen.
Vor knapp einem Jahr knallten auf dem Panzenberg die Sekt- oder vielmehr: die Kronkorken. Mit einem 3:1-Heimsieg am letzten Spieltag der Aufstiegsrunde qualifizierte sich der Bremer SV für die Regionalliga Nord. Noch auf dem Rasen lagen sich Spieler und Fans in den Armen und läuteten eine lange Party-Nacht ein, die in die Vereinsgeschichte eingegangen ist – und die sich am Samstag so oder zumindest so ähnlich wiederholen könnte.
Der Bremer SV muss unbedingt gewinnen
Am letzten Spieltag der Regionalliga Nord hat der etwas andere Klub aus Walle ein echtes Endspiel um den Nicht-Abstieg vor der Brust. Mehr noch: Im eigenen Stadion muss der BSV um jeden Preis gegen Teutonia Ottensen (Anstoß um 14 Uhr) gewinnen. Denn nur mit einem Sieg gegen die Hamburger kann das Team von Trainer Torsten Gütschow die Klasse halten. "Wir werden fußballerisch alles geben und alles reinhauen, damit wir es schaffen", sagte der BSV-Coach zu buten un binnen.
Mit einem eigenen Sieg wäre dem Klub definitiv der Relegationsrang 14 sicher. In dem Fall bekämen es die Bremer mit Lupo Martini Wolfsburg zu tun. Je ein Hin- und ein Rückspiel gegen den Vizemeister der Oberliga Niedersachsen würde dann für den BSV über den Regionalliga-Verbleib oder Abstieg in die Bremen-Liga entscheiden.
Sollte jedoch alles optimal laufen, springt der BSV sogar noch ans rettende Ufer auf Platz 13. Dafür bräuchte es allerdings Schützenhilfe der Konkurrenz. Denn neben dem BSV geht es auch noch für drei andere Teams um Klassenerhalt, Relegation oder Abstieg: zum einen für die Werder U23 und Phönix Lübeck, die im direkten Duell aufeinandertreffen, zum anderen für den SSV Jeddeloh II, der den TSV Havelse empfängt.
Der Klassenerhalt wäre eine riesige Überraschung
Falls der BSV tatsächlich – ob mit oder ohne Relegationsumweg – die Liga hält, wäre das eine faustdicke Überraschung. Als klarer Außenseiter in die Saison gestartet, zählte für den Traditionsverein vom ersten Anpfiff an einzig und allein der Klassenerhalt. Dass mindestens fünf Mannschaften aus der Regionalliga absteigen, machte die Aufgabe nicht gerade einfacher. Doch weil der Underdog in den vergangenen Spielen einen Zähler nach dem anderen sammelte, ist das "Wunder vom Panzenberg" auf einmal wieder greifbar.
Mehr noch: Mit 17 Punkten und nur einer Niederlage aus den letzten acht Partien geht der BSV mit ordentlich Rückenwind ins Saisonfinale. Allerdings reist mit Ottensen eines der Top-Teams der Liga nach Walle. Für Gütschow ist die Ausgangslage klar: "Wir haben eigentlich keine Chance am Samstag – aber wir wollen sie nutzen." Und wer weiß, vielleicht steigt schon bald die nächste große Sause am Panzenberg – zur Not auch mit Verspätung.
Mit seiner Tradition, mit seinen Zuschauern hat es sich der Verein einfach verdient, in der Regionalliga zu bleiben.
BSV-Trainer Torsten Gütschow zu buten un binnen
Dieses Thema im Programm: Sportblitz, 24. Mai 2023, 18:06 Uhr