Werder heiß aufs Pokalfinale: "Wollen die Bayern maximal ärgern"

Werder-Spielerin Wieder vor Pokalfinale: "Haben definitiv eine Chance"

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Es wird das größte Spiel der Vereinsgeschichte und die Bremerinnen sind am Donnerstag um 16 Uhr sogar froh über ihre Außenseiterrolle – sie haben Lust auf mehr.

Jede Mannschaft hat so ihre eigenen Rituale, um die Stimmung vor einem wichtigen Spiel hoch- beziehungsweise die Nervosität herunterzuhalten. Die Fußballerinnen von Werder Bremen haben am Donnerstag um 16 Uhr das größte Spiel der Vereinsgeschichte vor sich, ihr erstes Pokalfinale und das auch noch gegen die Meisterinnen von Bayern München.

Wie läuft es also in der Bremer Kabine? Eher Meditation oder Ballermann-Hits aus den Lautsprechern? Keines von beiden, wie Sharon Beck verrät. "Wir haben ein Puzzle in der Kabine, bestimmt 1.000 Teile und es wurde direkt dran gearbeitet. Jede einzelne Spielerin hat sich mit Freude daran beteiligt. Das spiegelt für mich diese Mannschaft wider. Genauso werden wir auch das Pokalspiel angehen. Es wurde nicht erst am Ende gepuzzelt, sondern nach vier, fünf Tagen war die Hälfte schon fertig."

Mindestens 4.500 Werder-Fans – und viele Angehörige

Kapitänin Lina Hausicke hatte die Idee, ein Foto ihrer Jubelpose beim Finaleinzug in Hamburg mit allen Spielerinnen darauf als Puzzle anfertigen zu lassen. "Das war das eigentliche Thema bei uns in der Kabine, dass dieses Puzzle vor dem Finale fertig wird und nicht die Party oder den Rathausempfang."

Puzzeln also als eine Art originelles Teambuilding, als gemeinsame Vorfreude und Fokus auf das Spiel der Spiele, das bei allen ohnehin seit Wochen für Gänsehautgefühle sorgt. 44.000 Fans werden im Kölner Stadion am Donnerstag dabei sein, mindestens 4.500 davon Werder-Fans. Und etliche Angehörige der Spielerinnen.

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    Am Donnerstag stehen die Bremerinnen vor dem größten Fußballspiel der Vereinsgeschichte. Obwohl die Bayern klare Favortinnen sind, glaubt Werder an seine Chance.

Juliane Wirtz bringt ihre Eltern und die meisten ihrer neun Geschwister mit. "Bei mir kommt ein ganzer Fanbus aus dem Allgäu, ich musste 30, 40 Tickets organisieren", erzählt Verena Wieder bei Bremen Eins.

Favorit Bayern "spielt mit einem Rucksack"

Werders Fußballerinnen im Pokalfinale, das hatte es in der Bremer Vereinsgeschichte noch nie gegeben. Es soll eine grün-weiße Fußballparty werden, so oder so. Den Druck, da sind sich die Werderanerinnen sicher, haben ihre Gegnerinnen aus München, die gerade wieder den Meistertitel geholt hatten.

"Ich glaube, dass da die Gefahr für die Bayern liegt, weil die als Favorit einfach müssen", erklärt Werder-Spielerin Wieder: "Und wenn man muss, ist es immer schwerer. Man spielt gefühlt mit einem Rucksack. Und wir können einfach aufspielen, sind druckfrei und können es genießen, Spaß haben und Bayern maximal ärgern."

"Es wäre ein extremer Erfolg"

Werders Fußball-Kapitänin Lina Hausicke reckt mit Jubelschrei die Eckfahne mit der HSV-Raute der Fankurve entgegen, hinter ihr alle ihre Mitspielerinnen, die den Einzug ins Pokalfinale feiern.
Finale – in Hamburg spielten Werders Fußballerinnen vor einer Rekordkulisse von 57.000 Zuschauern. Bild: Imago | Foto2Press

Zu klein wollen sich die Bremerinnen in ihrer Außenseiterrolle aber auch nicht machen. "Wir haben auch eine super Saison gespielt und am letzten Spieltag eine historische Saison mit Punkterekord gekrönt", fügt Wieder hinzu: "Daher denke ich, dass wir auch mit viel Selbstvertrauen ins Spiel gehen können. Die Vorfreude ist riesengroß."

Für beide Teams schwingt Geschichte am Donnerstag mit, die Bayern hoffen auf das erste Double überhaupt. Die Bremerinnen könnten mit dem ersten Pokalsieg ihren Erfolg noch krönen. "Man würde lügen, wenn man sagt, dass man nicht einmal davon geträumt hat, irgendwann um 18, 19 Uhr diesen Pokal in die Luft zu stemmen. Dafür sind wir alle Sportler durch und durch", sagte Wieder, "es wäre ein extremer Erfolg, weil Bayern als glasklarer Favorit in dieses Spiel geht."

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    Die Bayern sind Meister und klare Favoritinnen im großen Pokal-Duell am Donnerstag. Doch Werders Verena Wieder sieht genau darin die Chance für die Bremerinnen.

Doch egal, wie die Partie am Ende für die Werderanerinnen ausgeht, in Bremen wird ihnen am Freitag der rote Teppich ausgerollt. Für die Mannschaft gibt es einen Senatsempfang im Rathaus. "Das ist für uns unfassbar cool, dass wir von der Stadt Bremen so eine Wertschätzung bekommen", freut sich Wieder. Die Freude wäre umso größer, wenn sie mit dem Pokal in der Hand vom Rathausbalkon jubeln könnten. Es wäre in jedem Fall ein schönes Motiv für ein neue Mannschafts-Puzzle.

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Quelle: buten un binnen.

Dieses Thema im Programm: Sportblitz, 29. April 2025, 18:06 Uhr